Waldbrände 2025: Deutsches Waldbrandmodul in Spanien im Einsatz

Mehrere Brände lodern seit einer Woche in Spanien in mehreren Regionen des Landes. Am schlimmsten trifft es den Nordwesten mit den Autonomen Gemeinschaften Kastilien, León und Galicien. Darüber hinaus brennt es in Extremadura und Asturien. Auch in Portugal herrschen mehrere Waldbrände. Die Autonomen Gemeinschaften Spaniens sind mit dem Ausmaß der Feuer überfordert und von den Strapazen erschöpft: Hunderte Soldaten des Landes wurden aktiviert, weitere Unterstützung aus mehreren Ländern ist bereits personell und materiell im Einsatz. Weitere Unterstützung aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen trifft heute mit dem Deutschen Waldbrandmodul GFFF-V in Extremadura ein.

Auf Instagram berichtet die Feuerwehr Bonn als Teil des Deutschen Waldbrandmoduls regelmäßig über Updates auf dem Weg zum Hilfseinsatz in Spanien.
Auf Instagram berichtet die Feuerwehr Bonn regelmäßig über Updates auf dem Weg zum Hilfseinsatz in Spanien.
Foto: Feuerwehr Bonn (Instagram)

GFFF-V: Das Deutsche Waldbrandmodul aus NRW

Die Feuerwehren Bonn, Königswinter, Leverkusen, Düsseldorf und Ratingen bilden in Nordrhein-Westfalen das im UCPM zertifizierte Deutsche Waldbrandmodul mit der Fachbezeichnung GFFF-V (ground forest fire fighting usind vehicles). Das Modul wird seit 2019 aufgebaut und laufend erweitert. Bislang kam es bei den verheerenden Waldbränden in Griechenland im Jahr 2021 und in Frankreich 2022 zum Einsatz.

Die Expertise für große Waldbrände, wie sie in Deutschland bislang nicht aufgetreten sind, konnten die Einsatzkräfte bei einer Feldübung in Portugal 2023 erweitern und damit eine offizielle Zertifizierung erhalten.

Das Waldbrandmodul wird in verschiedene Teileinheiten unterteilt: eine Teileinheit Führung, eine zur Logistik und eine weitere zur Brandbekämpfung. Unterstützt werden die Feuerwehrkräfte von den Johannitern, von der internationalen Katastrophenschutzorganisation @fire und dem Verein
Waldbrandteam – Verein für Wald- und Flächenbrandbekämpfung e. V.

Aufbruch nach Spanien: Kurze Vorbereitungszeit, langer Weg

Das Waldbrandmodul NRW und weitere Einsatzkräfte aus Niedersachsen haben innerhalb weniger Stunden nach der Alarmierung das für den Einsatz in Spanien notwendige Material aus dem Katastrophenschutzlager auf mehrere LKW verladen, damit die Einsatzkräfte vor Ort 14 Tage lang autark arbeiten können.

Am vergangenen Sonntag brach der Konvoi nach Spanien auf. Einen ersten Zwischenhalt nach einem Tag Reise legte die Gruppe in Frankreich bei der Feuerwehrschule in Essone ein, die das Vorhaben vor Ort mit Lotsen und Stellplätzen unterstützt hat. Der zweite Zwischenhalt für die Einsatzkräfte war gestern im nordspanischen San Sebastian, bevor schon am frühen Morgen die letzte Etappe in Richtung Extremadura angetreten worden ist.

Ein Vorauskommando der GFFF-V war zu diesem Zeitpunkt bereits im Katastrophengebiet angekommen, um mit der lokalen Einsatzleitung das weitere Vorgehen abzusprechen. Heute startet dann voraussichtlich der Einsatz der nordrhein-westfälischen Einsatzkräfte zur Unterstützung der lokalen Feuerwehren.

Europäisches Katastrophenschutzverfahren (UCPM)

Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) von Bund und Ländern, das zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gehört, ist der zentrale Ansprechpartner der Bundesrepublik Deutschland für internationale Hilfeleistungsersuchen. Dies geschieht unter anderem im Katastrophenschutzverfahren der Europäischen Union (EU Civil Protection Mechanism, kurz: UCPM).

Neben dem aktuellen Einsatz des nordrhein-westfälischen Waldbrandmoduls zählen hierzu auch Hilfeleistungen in der Notfall- und Intensivmedizin in Katastrophenregionen, zivile Hilfeleistungen für die Ukraine und Anrainerstaaten sowie die Verlegung von Kriegsverletzten nach Deutschland über den Kleeblattmechanismus.

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