Tobias Goldschmidt sagt weiterhin: „Diesem Team Ostseeküstenschutz möchte ich herzlich danken. So konnten wir schon im letzten Jahr gut gerüstet in die Sturmflutsaison gehen. Zu Beginn der aktuellen Sturmflutsaison sind die Reparatur- und Wiederherstellungsmaßnahmen für den Küstenschutz, die durch das Land gefördert wurden, vollständig abgeschlossen. Die wiederhergestellten Deiche gewährleisten dabei durch den heutigen Stand der Technik sogar eine höhere Sicherheit als vor der Oktobersturmflut.“
Die Landesregierung hatte zur Unterstützung der Wasser- und Bodenverbände sowie Gemeinden kurzfristig eine Förderrichtlinie zur Wiederherstellung von beschädigten Regionaldeichen und Küstenschutzanlagen verabschiedet. In der Regel sah diese eine Förderung von 90 Prozent der Kosten vor, für die Wasser- und Bodenverbände wurden einmalig alle Kosten durch das Land übernommen, um die Wiederherstellung der Deiche bis zur nächsten Sturmflutsaison zu gewährleisten. Alle Maßnahmen, die durch diese Förderrichtlinie unterstützt und bewilligt wurden, sind nun abgeschlossen.
Doch die Wiederherstellungsmaßnahmen allein sind nicht ausreichend, um auch in Zukunft gut gerüstet zu sein. Umweltminister Tobias Goldschmidt: „In Zeiten des Klimawandels müssen wir in Schleswig-Holstein beim Küstenschutz ganz besonders am Ball bleiben. Die Ostseeregion hat sich auf den Weg gemacht. In vielen Kommunen entstehen Hochwasserschutzkonzepte, maßgeschneidert für die Gegebenheiten vor Ort. Wir unterstützen dabei mit Informationen und Beratung. Als Land zwischen zwei Meeren werden wir uns stark aufstellen, um für die Auswirkungen der Klimakrise so gut wie möglich gerüstet zu sein. Die vor uns liegenden Jahrzehnte werden Jahrzehnte der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Wir dürfen beim Klimaschutz nicht nachlassen damit es nicht noch schlimmer wird und gleichzeitig müssen wir uns an seine Folgen anpassen. Das ist eine doppelte Kraftanstrengung.“
Schleswig-Holstein wird im Bereich des Küstenschutzes an der Ostsee den Fokus zukünftig vor allem auf Siedlungen und hohe Sachwerte setzen, die mit technischen Küstenschutzmaßnahmen konsequent vor Sturmfluten geschützt werden sollen. An anderer Stelle soll der Ostsee, im Sinne eines nachhaltigen Küstenschutzmanagements, zukünftig mehr Raum gegeben werden, etwa in besonders tiefliegenden und unbewohnten Bereichen. „Steigende Meeresspiegel bedeuten, dass wir dem Meer Raum geben müssen. Teure Küstenschutzbauwerke werden wir nur noch dort errichten können, wo es die Sicherheit der Bevölkerung und wichtiger Infrastrukturen erfordert“ so Küstenschutzminister Goldschmidt. Das Angebot der Landesregierung bestimmte Regionaldeiche in die Verantwortung des Landes zu übernehmen gilt weiterhin, mit verschiedenen Wasser- und Bodenverbänden laufen hierzu die notwendigen Vorbereitungen.
Auch bei der Vorsorge gegen andere Extremwetterereignisse, wie Binnenhochwasser oder Starkregen, werden Kommunen und Bürgerinnen und Bürger durch das Land unterstützt. Hierzu stellt das Land Starkregengefahrenkarten und eine Beratungsstelle für Kommunen sowie Wasser- und Bodenverbände bereit. Zur Sensiblisierung gegenüber Wassergefahren führt die Landesregierung seit April 2023 die Öffentlichkeitskampagne „wasserstark.sh“ durch.
Weitere Informationen:
An der Ostseeküste Schleswig-Holstein liegen etwa 315.00 ha überflutungsgefährdete Küstenniederungen. Hier wohnen 30.500 Menschen und sind Sachwerte in Höhe von 7 Mrd. € vorhanden. Im Oktober 2023 wurden insgesamt 5.740 ha Landfläche überflutet. Die Gesamtschadenssumme an Küstenschutzanlagen lag bei über 35 Mio. Euro.
Quelle: Innenministerium Schleswig-Holstein