Im Zuge der Novellierung des Hessischen Gesetzes über die öffentliche Sicherheit und Ordnung wurde am 12. Dezember 2024 im Hessischen Landtag beschlossen, dass Mitarbeiter der Stadtpolizei Bodycams tragen dürfen. Dieses Gesetz trat am 2. Februar 2025 in Kraft. Heute hat die Stadt Hanau vorgestellt, für die Stadtpolizei 36 Bodycams anzuschaffen. Ziel ist es, eine vollständige Ausstattung aller im Außendienst eingesetzten Streifen sicherzustellen.
Die Einführung der Bodycams erfolgt sowohl für den täglichen Streifendienst als auch im Rahmen von Kooperationen mit der Landespolizei, insbesondere im Projekt Hanauer Modell, bei dem gemeinsame Streifen durchgeführt werden. Auch bei diesen Einsätzen werden die Bodycams standardmäßig mitgeführt. Die Bodycams werden nach Anschaffung und Schulung flächendeckend im gesamten Stadtgebiet Hanau eingesetzt, wobei ein Schwerpunkt auf publikumsintensiven Bereichen und bekannten Einsatzschwerpunkten liegen wird. Die Bodycams werden als regulärer Bestandteil der persönlichen Ausrüstung in den Dienstbetrieb integriert und ergänzen die bestehenden Dienstmittel.
Innenminister Roman Poseck erklärt dazu: „Ich begrüße es sehr, dass Hanau ihre Stadtpolizei mit Bodycams ausstattet. Bodycams sind seit zehn Jahren bei der hessischen Polizei im Einsatz. Sie haben sich bewährt. Neben Polizeibeamten können zukünftig auch die Beschäftigten der Stadtpolizei bestmöglich geschützt werden. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Angriffen auf die Kräfte der Stadtpolizei. Daher wird durch den Einsatz der Bodycams ein erheblicher Sicherheitsgewinn erwartet.
Den Wunsch nach dem Einsatz der Bodycams habe ich von den größeren Städten, insbesondere hier in Hanau, im Rahmen der Gespräche zur Innenstadtoffensive im Frühjahr 2024 mitgenommen. Darauf haben wir reagiert und die rechtlichen Grundlagen für die Bodycam bei der Stadtpolizei in der Reform des hessischen Polizeigesetzes verankert. Wir stärken damit die Stadtpolizei und bringen sie in Sicherheitsfragen auf Augenhöhe mit der Landespolizei. Das ist auch eine Würdigung des großen Engagements der Kommunen im Bereich der Stadtpolizei, die wie auch hier in Hanau zuletzt deutlich aufgestockt wurden.
So können die Landes- und Stadtpolizei noch enger in Sicherheitsfragen zusammenarbeiten. In Hanau funktioniert das schon jetzt vorbildlich: Seit über 25 Jahren gibt es in Kooperation der Landespolizei und der Stadtpolizei das sogenannte Hanauer Modell. In diesem Rahmen werden regelmäßig gemeinsame Streifen und Kontrollen durchgeführt. Die enge Abstimmung ermöglicht zudem ein besseres Reagieren auf lokale Besonderheiten und eine effizientere Bekämpfung der Kriminalität. Durch das Hanauer Modell gelingt es, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Zugleich repräsentiert es den gemeinsamen Auftrag, Sicherheit und Ordnung in der Stadt zu wahren. Die Bodycams werden auch zu einer Stärkung des Hanauer Modells führen und damit ein Sicherheitsgewinn der Stadt insgesamt sein.
Schon jetzt ist Hanau eine sichere Stadt. Das Straftatenaufkommen lag 2023 bei 7.274 Fällen. Im vergangenen Jahr sind die Straftaten um 491 Fälle auf 6.783 zurückgegangen. Auch die Häufigkeitszahl – die Anzahl von Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner – ist rückläufig: In 2023 lag diese in Hanau bei 7.176 und im vergangenen Jahr bei 6.574. Auch die Aufklärungsquote liegt mit 67,2 Prozent weit über den hessenweiten Schnitt von 61,9 Prozent. Sicherheit bleibt eine Daueraufgabe. Daher sorgt die Stadt Hanau mit unterschiedlichen Maßnahmen für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.
Hanau nimmt an der Sicherheitsoffensive KOMPASS teil. Auch bei diesem Präventionsprogramm arbeiten Stadt und Polizei Hand in Hand für die Sicherheit der Bevölkerung. Die kombinierten Streifen von Schutz- und Stadtpolizei und die Schutzmänner vor Ort tragen dazu bei, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger sowie die objektive Sicherheit zu erhöhen. Hanau ist zudem Teil des Programms „Sichere Innenstädte“.
Die erhöhte Polizeipräsenz und die verstärkten Kontrollmaßnahmen werden in Hanau mit eigenen Kräften und mit zugewiesenen Unterstützungskräften des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz umgesetzt. Dadurch konnten allein im Monat August 15 Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden, welche vier Festnahmen, die Fertigung von zwei Strafanzeigen sowie 28 Ordnungswidrigkeitenverfahren erbrachten. Auch die eingesetzte Videoschutzanlage trägt zu mehr Sicherheit bei.
Seit dem 1. August 2025 gilt in Teilen der Innenstadt Hanaus eine dauerhafte Waffenverbotszone. Hierunter fallen der Freiheitsplatz, der Marktplatz, das Forum Hanau, die Französische Allee mit der Wallonisch-Niederländischen Kirche sowie der Schlossgarten. Ebenfalls einbezogen sind zahlreiche Nebenstraßen, Passagen und Plätze, in denen es in der Vergangenheit wiederholt zu sicherheitsrelevanten Vorfällen gekommen ist. Im Monat August 2025 konnten durch Kräfte des Polizeirevier Hanau bereits fünf Verstöße gegen die Waffenverbotszone festgestellt und der zuständigen Verfolgungsbehörde übermittelt werden. Hier zeigt sich schon jetzt das schlagkräftige Durchgreifen des neuen Großstadtreviers Hanau.“
Quelle: Hessisches Innenministerium
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