THW Bayern: Jahrhunderthochwasser in Bayern: Emotionaler Rückblick des THW Einsatzes

Vor einem Jahr wurde Bayern von einem verheerenden Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Das Technische Hilfswerk (THW) stand in dieser schweren Zeit an vorderster Front, um Menschen zu schützen, Infrastrukturen zu sichern und bei der Bewältigung der Katastrophe zu helfen. Starkregen führte letztes Jahr in großen Teilen Bayerns Ende Mai zu gravierenden Überschwemmungen. Besonders betroffen waren die Regierungsbezirke Schwaben, Ober- und Niederbayern. In mehreren Landkreisen erreichte das Hochwasser die höchste Meldestufe 4 – mancherorts wurde der Katastrophenfall ausgerufen.

Hochwasser in Bayern: Mit Hochleistungspumpen wurden unzählige Wassermengen abgepumpt.
Mit Hochleistungspumpen wurden unzählige Wassermengen abgepumpt.
Foto: THW

Der Einsatz des THW in Bayern war geprägt von unermüdlichem Engagement, Teamarbeit und großem Zusammenhalt. Über mehrere Wochen hinweg waren alle 111 bayerischen Ortsverbände im Einsatz, um die betroffenen Gebiete zu unterstützen. Die THW-Einsatzkräfte leisteten über 300.000 Stunden ehrenamtliche Hilfe. Dies bedeutet, dass sie vom Arbeitgeber freigestellt werden mussten, um wichtige Hilfe für die Bevölkerung leisten zu können.

Tag und Nacht pumpten die THW-Kräfte mehrere Millionen Liter Wasser ab. Zum Einsatz kamen Hochleistungspumpen mit einer Förderleistung von bis zu 25.000 Litern pro Minute. Sie sind ein unverzichtbares Werkzeug im Kampf gegen Überschwemmungen und zeigen, wie wichtig moderne, leistungsstarke Technik im Katastrophenschutz ist.

Zehntausende Sandsäcke wurden durch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte mit bloßer Hand befüllt und verbaut, um beispielsweise Dämme vor dem Brechen zu sichern. Außerdem verpflegten sie die eigenen und weitere Einsatzkräfte mit bis zu 7000 Mahlzeiten täglich, die sie direkt vor Ort im Katastrophengebiet zubereiteten.

Um einen Überblick über die großflächigen Überschwemmungen zu bekommen, erkundeten THW-Kräfte einer Spezialeinheit mit Drohnen die Gebiete. Auf Grundlage der Bilder aus der Vogelperspektive konnten die Einsatzkräfte bessere Entscheidungen bei unübersichtlichen Schadenslagen treffen.

Mit mobilen Hochwasserpegeln wurde eine permanente Wasserstandüberwachung durch das THW eingerichtet. Sie sorgten dafür, dass bei einem schnellen Anstieg des Wassers die notwendigen Stellen informiert wurden, um die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen.

Sogenannte Räumgruppen unterstützen bei Aufräumarbeiten. Sie rückten mit Baggern, Radladern und Teleladern an, um Straßen und Wege von Schlamm, Geröll und Schutt zu befreien.

Die durch die Überschwemmung ausgelöste Wasserverschmutzung wurde durch die THW-Kräfte aufbereitet. Dazu wurden sogenannte Separationsanlagen aufgebaut und betrieben. Sie sind in der Lage Öl und Wasser so voneinander zu trennen, dass Brauchwasser entsteht und die Sondermüllmengen um ca. 90% reduziert werden können. Über 3,5 Millionen Liter Öl-Wasser-Gemisch wurden so filtriert.

All diese technischen und logistischen Maßnahmen waren entscheidend, um die Flutwellen einzudämmen und die Infrastruktur zu schützen.

„Dieser Einsatz hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Einsatzbereitschaft und der Zusammenhalt unserer Einsatzkräfte sind“, sagt Dr. Fritz Helge Voß, Landesbeauftragter des THW Bayern. „Unsere Helferinnen und Helfer, die alle ehrenamtlich tätig sind, haben in dieser Krise außergewöhnliche Leistungen erbracht. Darüber sind wir sehr stolz und vor allem dankbar!“

Der Jahrestag ist eine Gelegenheit, um den Einsatz und die Einsatzbereitschaft des THW Bayern zu würdigen. Gleichzeitig möchten wir uns bei allen Unterstützern, Partnern und der Bevölkerung für das Vertrauen und die Solidarität bedanken.

Das THW Bayern bleibt auch in Zukunft einsatzbereit, um bei Katastrophen und Notlagen schnell und zuverlässig zu helfen. Gemeinsam sind wir stark – für eine sichere Zukunft.

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 86.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.

Quelle: THW

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