Stromausfall in Spanien und Portugal: Mit einem blauen Auge davongekommen

Am gestrigen Montag kam es gegen 12:30 Uhr zu einem Stromausfall in Spanien und Portugal, der mehrere Millionen Menschen betraf. Das sei „historisch“ und so „noch nie dagewesen“, äußerte sich die spanische Regierung. Auf der gesamten iberischen Halbinsel kam die Energieversorgung nach und nach zum Erliegen. Mittlerweile ist die Energieversorgung in fast allen Haushalten wiederhergestellt. Bis zur Wiederherstellung der Normalität werden Medienberichten zufolge allerdings noch mehrere Stunden oder gar Tage vergehen.

Symbolbild Stromausfall
Symbolbild Stromausfall
Bild: Freepik.com

Der Ausfall betraf sowohl die Stromversorgung als auch Verbindungen, die Internet oder Telefonie bedürfen. U-Bahnen und Züge fielen flächendeckend aus. Krankenhäuser mussten im Notbetrieb mit unabhängigen Stromgeneratoren arbeiten. Laut der deutschen Bundesnetzagentur sei ein solcher Komplettausfall in Deutschland sehr unwahrscheinlich, was allerdings entsprechende Netzmanager auch in Spanien zuvor angenommen hatten. Ein kompletter Ausfall der Energieversorgung gilt in vielerlei Hinsicht als Worst-Case-Szenario, auf das sich nicht nur Betreiber Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) vorbereiten müssten, sondern auch Privatpersonen. Entsprechende Empfehlungen dazu liefert das Bundesamt für Bevökerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK): „Vorsorgen für den Stromausfall“

Ursache für den Stromausfall bislang ungeklärt

Nach dem aktuellen Kenntnisstand liegen keine Hinweise auf einen Sabotageakt vor. Es wird ein technisches Problem im spanischen Netz als Ursache vermutet: Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez merkte dazu an, dass in Spanien am Montagmittag um 12:33 Uhr innerhalb von fünf Sekunden fünf Gigawatt an Stromerzeugung ausgefallen seien, was etwa 60 Prozent der üblichen Stromnachfrage entspreche und so zu dem Ausmaß des Blackouts geführt habe. Da dies aber noch nicht abschließend geklärt sei, werden die Gründe für den massiven Stromausfall weiter national und international untersucht. 

Ausbreitung der Versorgungsprobleme abgewendet

Nach dem Bekanntwerden des Stromausfalls zeigte sich auch in anderen europäischen Ländern Besorgnis, dass sich die Störung von Spanien und Portugal weiter nach Norden ausbreiten könnte, da die Stromversorgung in Europa nicht an nationale Grenzen gebunden ist. Gerade in Grenzregionen sei es üblich, dass Strombelieferungen von ausländischen Energieversorgern vorgenommen werden könnten. Daher kappten einige Spezialisten aus nordeuropäischen Netzregionen die Verbindungen in Richtung Spanien, um die hiesige Versorgungsstruktur zu schützen. Schon am Montagnachmittag konnte so Entwarnung gemeldet werden, der befürchtete Kaskadeneffekt wurde abgewehrt.

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