Das SMAUG-Projekt (Smart Maritime and Underwater Guardian) ist eine Initiative der Europäischen Union zur Verbesserung des Fortschritts für die Sicherheit im Seeverkehr und der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung illegaler Aktivitäten in Hafengebieten und auf See. Dazu sollen innovative Instrumente zum Schutz der Hafeninfrastrukturen und der Zugangswege zu Einrichtungen in der Europäischen Union bereitgestellt werden. So sollen die Erkennung von Unterwassergefahren in Häfen und an den Seegrenzen durch neue und fortschrittliche Technologien erheblich verbessert werden.
Das Projekt nutzt Technologien wie künstliche Intelligenz, akustische Erkennung mit Hydrophonen, hochauflösende Sonarinspektion, autonome Unterwasserroboter und fortschrittliche Führungs- und Kontrollsoftware mit dem Ziel, die Sicherheit der Häfen und ihrer Zufahrtswege zu verbessern und zu verstärken. Jetzt wurde das europäische FEI-Projekt SMAUG im Rahmen des Programms Horizon Europe der Europäischen Union offiziell gestartet.
INDRA Sistemans SA aus Spanien leitet dazu ein Konsortium von Unternehmen aus sieben europäischen Ländern, die zusammenarbeiten werden, um die Unterwassererkennung von Bedrohungen und illegalem Handel zu verbessern, so das Unternehmen in einer Pressemeldung am 13. Februar 2025. Als Unternehmen sind unter anderem dabei: Elistair’s mit seinen kabelgebundenen Drohnen als Aerial Surveillance Technology, VETE Engineering OU für für Unterwasser-Automatisierung mit Schwerpunkt auf ROV-Tooling, ATHANOR als Kommunikationsspezialist mit Fokus auf Sicherheit unter Verwendung von VHF und AIS für die Schifffahrtsverwaltung, Vicomtech als Zentrum für angewandte Forschung in den Bereichen Visual Computing und Interaktion sowie künstliche Intelligenz, Maritime Robotics als Anbieter von autonomen Navigationssystemen und unbemannten Plattformen, ITML (Information Technology for Market Leadership) als User Experience & Software Agentur, Lemvos GmbH aus Augsburg als Spezialist für die Entwicklung von USV (Unmanned Surface Vessels) und marinen Robotiksystemen, AUSTRALO als Marketing-Agentur für Wissenschaft und Deep Tech, Smartlex LTD KMU sowie FAVIT als IT-Startup.
Über 80% des Welthandels werden auf dem Seeweg abgewickelt, und die ständige Bewegung von Schiffen erfordert robuste und wirksame Verfahren zur Gefahrenabwehr in den Häfen, insbesondere zur Überwachung und Aufdeckung legaler und illegaler Aktivitäten in den Häfen, in den Küstengebieten und an den Grenzen. Geopolitische Spannungen machen auch den Grund der Ozeane zu einem sensiblen Gebiet, das es zu schützen gilt. Aktuelle Beispiele von Sabotageakten gibt es in den Medien ausreichend.
Vor diesem Hintergrund zielt SMAUG darauf ab, potenziell illegale und schädliche Bewegungen und Produkte, die in Häfen und an den Küsten der Europäischen Uninon einlaufen, mit Hilfe eines integrierten Systems zu erkennen, zu verfolgen und zu überwachen. Dazu werden die iSIM-Lösung von Indra, ein Sicherheitsmanagement, fortschrittliche Unterwasser-Detektionssysteme und Überwachungsschiffe miteinander kombiniert.
Im Einzelnen werden Unterwasserbedrohungen mit vier Hauptmethoden aufgespürt und lokalisiert. Die erste Methode ist die akustische Erkennung, bei der eine Reihe von Hydrophonen auf Geräusche hört, die von kleinen autonomen Unterwasserfahrzeugen abgegeben werden. Zweitens führt ein Sonar eine schnelle Abtastung des Rumpfes und des Hafenbodens durch. Die dritte Methode der Unterwasserortung ist die hochauflösende Sonarinspektion, die zur Untersuchung von Objekten in Gewässern mit schlechter Sicht eingesetzt wird. Schließlich kommt die kollektive autonome Ortung zum Einsatz, bei der ein koordinierter Schwarm autonomer Unterwasserfahrzeuge kooperativ handelt.
Diese Systeme, die durch künstliche Intelligenz unterstützt werden, können illegale und gefährliche Güter oder Bedrohungen, die unter der Wasseroberfläche verborgen sind, effektiver aufspüren. Das SMAUG wird somit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Seeverkehr leisten, indem es den Schutz von Infrastrukturen und Schiffen verbessert und Schiffe, einschließlich U-Boote, aufspürt, die im Verdacht stehen, illegale oder potenziell gefährliche Aktivitäten durchzuführen.
Als Führung von SMAUG bringt Indra sein Fachwissen bei der Entwicklung fortschrittlicher Algorithmen für die Verarbeitung von Unterwasserschall und -bildern ein und wendet künstliche Intelligenz zur Früherkennung von Objekten und Bedrohungen an. Darüber hinaus bringt das Unternehmen seine Fähigkeiten im Bereich der Sicherheit von Hafeninfrastrukturen und des Seeverkehrs ein und bietet Lösungen an, die den Schutz in komplexen maritimen Umgebungen verbessern.
Die iSIM-Lösung dient als Kern für die Integration und Analyse, indem sie Daten von physischen Sicherheitssystemen wie Hydrophonen, Unterwasserscannern, Drohnenschwärmen und autonomen Fahrzeugen sowie von Satellitenüberwachungssystemen zusammenführt und verarbeitet. Darüber hinaus werden Informationen aus Hafenmanagementsystemen verarbeitet, um eine globale und interoperable Überprüfung und Sichtweise zu ermöglichen, die die Sicherheit, die betriebliche Effizienz und die Entscheidungsfindung in Echtzeit optimiert.
Juan Román Martínez, Leiter des SMAUG-Projekts bei Indra, betonte, dass „dieses Projekt einen bedeutenden Fortschritt für die Sicherheit im Seeverkehr darstellt, da es die Sicherheit erhöht und die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen illegale Aktivitäten im maritimen Umfeld fördert“.
Über SMAUG
Das mit einem Budget von fast sechs Millionen Euro ausgestattete FEI-Projekt SMAUG umfasst ein sehr erfahrenes Konsortium aus 22 Partnern, darunter Universitäten (University of South-Eastern Norway (USN), University of Piraeus Research Center (UPRC, Griechenland), Universidad Politécnica de Madrid (UPM) sowie Sant’Anna School of Advanced Studies), Forschungszentren, KMU, Strafverfolgungsbehörden, öffentliche Stellen, Küsten- und Grenzschutz und private Organisationen aus sieben EU-Ländern (Estland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Norwegen und Spanien).
Das SMAUG soll unter anderem die Interoperabilität mit dem Common Information Sharing Environment (CISE) herstellen, um ein politisches, kulturelles, rechtliches und technisches Umfeld zu schaffen, das den Austausch von Informationen zwischen den Überwachungssystemen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ermöglicht. Auf diese Weise könnten alle Behörden der verschiedenen Sektoren, die an der Hafen- und Seeverkehrsüberwachung beteiligt sind, Zugang zu allen zusätzlichen klassifizierten und nicht klassifizierten Informationen erhalten, die für die Durchführung von Einsätzen auf See erforderlich sind.
Die Lemvos GmbH bietet im Schwerpunkt mit dem AutomatePro eine All-in-One-Lösung für mobile Robotik und Automatisierung an. Das System verfügt über NVIDIA Jetson Orin NX oder Nano SOMs, robuste Konnektivität und ein robustes Design, Präzisions-RTK-GNSS, IMU, 5G-Konnektivität und GMSL-Kameraanschlüsse für Outdoor-Robotik-Anwendung benötigen, in einem System.
Und der DockMaster wurde von Grund auf entwickelt, um eine nahtlose Andock- und Aufladelösung zu bieten, ohne dass der Mensch mit Seilen und Kabeln eingreifen muss. DockMaster ist in erster Linie für den Einsatz mit unbemannten Elektrobooten konzipiert, kann aber auch mit bemannten Booten verwendet werden. Und die Unterwasserdrohne LM450 ist ein vielseitiges USV, das für Offshore- und Küsteneinsätze konzipiert ist. Der robuste, selbstaufrichtende Rumpf und die beiden 5-kW-360-Grad-Strahlruder gewährleisten Zuverlässigkeit und Präzision auch unter schwierigen Bedingungen, so das Unternehmen. Das LM450 hat ein großes offenes Deck und ein geräumiges Innenvolumen, das Nutzlasten wie Sonare, ROVs und UAVs unterstützt