Wenn sich Menschen auf einer Großveranstaltung zusammenfinden oder sich einfach nur zur Schule oder zur Arbeit begeben, müssen sie sich sicher fühlen. Es gibt zahlreiche Beispiele für Begegnungen, die von Schrecken erfüllt sind –sei es in Sportstadien, Schulen, Büros oder an öffentlichen Plätzen. Leider sind alltägliche Situationen und Gegebenheiten heute bevorzugte Ziele für diejenigen, die Terror verbreiten wollen. Die Zahlen sind beängstigend und steigen weiter an. Im Jahr 2023 gab es in der Europäischen Union 120 Terroranschläge, was laut Europol eine deutliche Zunahme gegenüber 2021 (28) und 2020 (18) bedeutet (Europol, 2024).
Die terroristischen Bedrohungen wirken sich auf öffentliche Veranstaltungen aus. Im August 2024 sagte Popstar Taylor Swift drei Konzerte in Wien ab, nachdem ein Anschlagsplan mit Sprengstoff und Messern auf das Ernst-Happel-Stadion aufgedeckt wurde und schließlich vereitelt werden konnte.
Angesichts der belegten Zunahme von Risiken und damit verbundener Sorgen in der Bevökerung werden Forderungen nach höheren Investitionen in die innere und äußere Sicherheit laut. Fast 80 % der Deutschen befürworten gemäß einer Studie des Instituts für Demoskopie (IfD) Allensbach, durchgeführt im Auftrag des Centrums für Strategie und Höhere Führung, eine Steigerung der Ausgaben für Technologien bei Polizei und Bundeswehr.
Selbstverständlich liegt die Verantwortung dafür, dass sich Menschen in potenziell risikobehafteten Situationen sicher fühlen, vor allem bei den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS).
Die Mehrzahl der Sicherheitskräfte verfügt über Pläne, um unterschiedlicheGefährdungsszenarien zu verhindern oder rasch und effektiv darauf zu reagieren – zum Beispiel an großen Veranstaltungsorten und Verkehrsknotenpunkten. Pläne in einem solchen Umfang müssen mehrere Partner einbeziehen: vom Sicherheitspersonal der Veranstaltungsstätte über Polizei, Rettungswesen bis hin zu lokalen Krankenhäusern.
Noch zu selten arbeiten diese Sicherheits- und Rettungsorganisationen intensiv zusammen und leider verwenden sie zu häufig unvollständig verknüpfte oder einheitliche Lageinformations- und Stabsführungsinstrumente.
Kommunikation ist entscheidend
Aus diesem Grund ist die Kommunikation meist das schwächste Glied sowohl bei der Abschreckung als auch bei der Zusammenarbeit. Glücklicherweise hat sich die Kommunikationstechnologie im Bereich der öffentlichen Sicherheit dank cloudbasierter Architekturen weiterentwickelt und kann nun sicherstellen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Informationsstand sind.
Insbesondere cloudbasierte Portale für die Zusammenarbeit können mehrere Behörden und Organisationen hosten, sodass sie Daten aus unterschiedlichen Systemen – Lagepläne, Videoüberwachung, Einsatzkräfteverteilungen usw. – gemeinsam nutzen und in Echtzeit ein einheitliches Lagebild erhalten können.
Ein solches Instrument kann bei allen größeren Vorfällen oder Großlagen zum Einsatz gelangen – sowohl bei örtlich begrenzten Ereignissen wie zum Beispiel im Dezember 2024, als ein Fahrzeug in einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg raste und dabei sechs Menschen tötete sowie fast 200 verletzte, als auch bei massiven Überschwemmungen und Hochwasserereignissen, die weite Landstriche Deutschlands in den Jahren 2021, 2024 und 2025 betrafen.
Werfen wir den Blick auf die Rettungs- und Aufräumarbeiten nach den Überschwemmungen von 2024. Derartige Herkulesaufgaben erfordern eine intensive Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Behörden auf lokaler, Länder- und Bundesebene. Die Arbeit auf einer gemeinsamen Plattform, die allen Beteiligten ein einheitliches Lagebild bietet, könnte transformativ sein und komplizierte Verfahren durch mehr Transparenz und umfassenderes Verständnis der aktuellen Lage vereinfachen.
Kollaborationsportale lassen sich auch mit Künstlicher Intelligenz (KI) verknüpfen, die Daten aus Einsatzleitsystemen, von Drohnen, Sensoren, Video-Feeds und anderen Quellen auswertet. Erkennt die KI einen Trend oder eine Anomalie in den Ereignisdaten, alarmiert sie die Verantwortlichen, damit diese schnell die entsprechenden Vorfälle oder Muster prüfen und Maßnahmen einleiten können. Die Plattform verbindet alle involvierten Leitstellen, Sicherheits- und Rettungskräfte vor Ort und ermöglicht den Austausch von mobilen Kommunikationsdaten und Warnmeldungen.
Vereinheitlichte Technologie
Behördenübergreifende Einsätze sind schwierig. Zusammenarbeit ist entscheidend, um Großereignisse sicher zu gestalten und Angriffe zu verhindern oder darauf effektiv zu reagieren. Das weiß jeder, aber das macht es nicht einfacher, wenn mehrere Behörden und Organisationen sowie Hunderte von Menschen beteiligt sind.
Bei der Planung des Schutzes von stark frequentierten Orten müssen organisatorische Kommunikationsbarrieren und Datensilos überwunden werden. Technologien wie Kollaborationsportale können dabei als Brücke dienen, um mehrere Behörden zu einer einheitlichen Kraft zusammenzuführen.
Quelle: Europol (2024), Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg
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