Saarländische Sicherheitsstrategie zeigt Wirkung

Die gestern veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt eine erfreuliche Entwicklung: Im Saarland ist die Zahl der registrierten Straftaten im vergangenen Jahr um 9,1 % gesunken. Das entspricht 6.548 weniger Delikten als 2023. Für das Innenministerium ist dies ein deutlicher Beleg für die Wirksamkeit konsequenter Sicherheits- und Präventionspolitik.

Kriminalität geht deutlich zurück – Sicherheitsstrategie zeigt Wirkung
Kriminalität geht deutlich zurück – Sicherheitsstrategie zeigt Wirkung
Bild: Saarländisches Innenministerium

„Die Zahlen zeigen: Unser Kurs stimmt. Wir setzen auf Präsenz, Prävention und entschlossenes Handeln – und das zahlt sich offensichtlich aus“, so Innenminister Reinhold Jost.

Der Rückgang der Kriminalität zeigt sich landesweit – mit besonders deutlichen Rückgängen im Saarpfalz-Kreis (-14,6 %) und im Landkreis Neunkirchen (-11,9 %). Die positive Entwicklung betrifft damit alle Regionen im Saarland.

Schwere Delikte rückläufig – Sicherheit im Alltag gestärkt

Auch bei schweren Straftaten verzeichnet die Statistik deutliche Rückgänge. Gewaltkriminalität nahm um 4,1 %, Straftaten gegen das Leben um 4,9 %, und Sexualdelikte sogar um 13,6 % ab. Diese Entwicklungen stärken das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger im Alltag und bestätigen die Schwerpunkte der saarländischen Innenpolitik.

Aufklärungsquote auf Rekordniveau

Gleichzeitig wurde die Effizienz der Strafverfolgung weiter verbessert: 61,2 % aller Fälle wurden aufgeklärt – ein Anstieg um 0,8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.
„Das ist Ausdruck eines handlungsfähigen Rechtsstaats und einer starken, sowie hochmotivierten Polizei, die gut organisiert, professionell und bürgernah agiert“, betont Landespolizeivizepräsidentin Grandjean.

Wachsam gegenüber Extremismus

Besorgniserregend bleibt der Anstieg politisch motivierter Kriminalität: 987 Fälle wurden 2024 erfasst, ein Anstieg um 40 %, der in Teilen im Zusammenhang mit der Bundestagswahl festzustellen ist. Vor allem im Bereich „PMK rechts“ ist auch wegen der Entwicklungen in Nahost ein deutlicher Zuwachs antisemitischer und propagandistischer Delikte zu beobachten (548 Fälle). Auch im Bereich „PMK links“ kam es zu einer Zunahme – unter anderem durch Sachbeschädigungen und Verstöße gegen das Versammlungsrecht.

„Wir stellen uns dem entschieden entgegen. Unsere Demokratie ist und bleibt wehrhaft – im Netz wie auf der Straße“, so Jost. Das Internet bleibe dabei ein zentrales Feld der Hasskriminalität.

„Mit dem neuen Frühwarnsystem TARGET können wir zudem Risiken durch psychisch auffällige Personen deutlich früher erkennen und rechtzeitig handeln.“

Unterstützt durch den wissenschaftlichen Dienst im neu geschaffenen Dezernat LPD 234 fließt hier interdisziplinäres Fachwissen in die operative Polizeiarbeit ein.

Prävention mit Wirkung – Erfolgreich gegen Betrugsdelikte

Ein konkreter Erfolg gelang erst gestern in Bexbach-Frankenholz, wo ein versuchter Enkeltrickbetrug durch schnelles Eingreifen der Polizei vereitelt und der Täter festgenommen werden konnte.
„Diese Erfolge sind kein Zufall. Unsere Aufklärungskampagne ‚Enkeltrick & Co.‘ hat eine breite Wirkung entfaltet – und zeigt, wie wirksam Prävention sein kann“, erklärt Jost.

Ca. 93 % der gemeldeten Betrugstaten blieben im Versuchsstadium. Die Zahl der Fälle sank im Jahresvergleich um 34,6 %. Entscheidenden Anteil daran hat die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Seniorensicherheitsberatern, Kreditinstituten und dem Einzelhandel sowie eine breit angelegte Informationsstrategie über verschiedenste Medienkanäle.

Gezielt gegen Messergewalt – Waffenverbotszonen greifen

Die Zahl der Messerangriffe lag 2024 mit 319 Fällen wieder auf dem Niveau der Jahre 2020/21. Betroffen sind insbesondere die Städte Saarbrücken und Neunkirchen. 300 Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Auch als eine Reaktion auf diese Entwicklung wurden Waffenverbotszonen eingerichtet – ein gezieltes Instrument, um präventiv Sicherheit im öffentlichen Raum sowie die Handlungsfähigkeit der zu stärken.
„Die ersten 50 Kontrollmaßnahmen bestätigen die Richtigkeit der Maßnahmen: bei 180 überprüften Personen wurden 15 Verstöße festgestellt, berichtet das Innenministerium. Die Maßnahmen leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Gefahrenabwehr in hoch frequentierten Bereichen der Innenstädte in Saarbrücken und Neunkirchen. 

Häusliche Gewalt – neue Erhebungsweise, gleichbleibend große Herausforderung

Erstmals wurde das Phänomen Häusliche Gewalt nach bundeseinheitlichen Kriterien erfasst – ausschließlich bezogen auf Täter und Opfer mit Wohnsitz im Saarland. Dennoch bleibt der Handlungsbedarf hoch: Mit 3.668 Fällen zeigt sich, dass dieser besonders sensible Bereich weiterhin gezielte Prävention und Opferschutz erfordert. Da nun die Beziehung von Täter zu Opfer erweitert erhoben wird, etwa auch dann, wennPartner oder Familien nicht in der gleichen Wohnung leben, ist die Fallzahl nicht mehr mit denen der Vorjahre vergleichbar.

Kriminaldirektor Carsten Dewes betont: „Gewalt beginnt nicht erst mit Schlägen und sichtbaren Verletzungen. Auch Bedrohungen, Belästigungen und Kontrolle durch den Partner sind Formen von Gewalt. Bei Häuslicher Gewalt können zahlreiche Straftatbestände erfüllt sein und polizeiliches Handeln auslösen. Häusliche Gewalt ist kein privates, sondern ein gesellschaftliches Problem. Wir brauchen daher starke Netzwerke, frühe Hilfe und konsequentes Einschreiten.“

Starke Polizei – nah an den Menschen, digital in der Zukunft

Die personelle Stärkung der Polizei wurde in den letzten Jahren konsequent fortgesetzt. Aktuell stehen 2.686 Planstellen zur Verfügung – 110 mehr als 2022. 415 neue Kommissaranwärterinnen und -anwärter wurden seitdem eingestellt. Zudem fördert die Neuorganisation die Bürgernähe.

Cyberkriminalität rückläufig – Digitalisierung zeigt Wirkung

Ein beachtlicher Erfolg ist der Rückgang der Cyberkriminalität um 33,6 %. Der Rückgang der Taten, die über das Internet im Inland begangen werden, täuscht insofern, als dass die Bevölkerung häufig auch durch im Ausland agierende Täter betroffen ist. Mit der neu geschaffenen Abteilung LPD 24 für Vermögenskriminalität und Cybercrime etwa wird die Bekämpfung der häufig über das Internet begangenen Betrugskriminalität im Saarland zentralisiert und professionalisiert. „Unsere Investitionen in digitale Kompetenzen und moderne Zugangswege zahlen sich aus“, erklärt Kriminaldirektor Carsten Dewes.

Die Onlinewache, die 2018 ans Netz gegangen ist, wird zunehmend stärker genutzt. Zuletzt gab es eine Steigerung um 11,3 %, sodass über 12.000 Menschen die Onlinewache zur Anzeigenstellung genutzt haben.   

Konsequent gegen Eigentums- und Drogenkriminalität

Auch klassische Deliktsbereiche zeigen positive Entwicklungen: Diebstahlsdelikte gingen um 12,2 %, Vermögensdelikte um 12,6 %, Rauschgiftkriminalität um 21,0 % zurück. Der Rückgang an Drogentoten von 41 auf 31 zeigt, dass auch Prävention und Kontrolle im Drogenbereich greifen.

 Abschließend erklärt Innenminister Reinhold Jost:
„Die Kriminalstatistik 2024 ist ein Beleg für die Wirksamkeit unserer Sicherheitsstrategie. Wir setzen auf Prävention, gezielte Präsenz der Polizei in der Fläche und den Ausbau digitaler wie personeller Ressourcen. Unser Ziel bleibt klar: Ein sicheres Saarland für alle.“

Quelle: Saarländisches Innenministerium

Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!

Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:

Kennen Sie schon unser Crisis Prevention Printmagazin?

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Verwendete Schlagwörter

KriminalitätSaarlandSicherheit
Index