Rettungsdienst: Nur bedingt einsatzfähig

Dem Rettungsdienst in Deutschland fehlen Personal, technische Ausstattung und einheitliche Standards, um die präklinische Notfallversorgung von Patienten bundesweit sicherzustellen. Die Malteser fordern daher die neue Bundesregierung auf, die Reform des Rettungsdienstes unverzüglich wieder aufzunehmen.

Malteser Rettungsdienst - rund um die Uhr im Einsatz
Malteser Rettungsdienst - rund um die Uhr im Einsatz
Foto: Lena Kirchner/Malteser

Der Rettungsdienst in Deutschland ist für seine Aufgaben nur bedingt einsatzfähig. Schon im Normalbetrieb wird die Rettung kaum mehr den Anforderungen gerecht, kritisiert die Hilfsorganisation im Vorfeld der Rettmobil, der größten Messe für das Rettungswesen in Europa, die am Mittwoch beginnt. Für größere Naturkatastrophen oder Krisen, erst recht aber für einen Kriegsfall, sehen die Malteser das Land nicht gerüstet. „Der Bund und die Länder müssen unverzüglich die Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes in Deutschland wiederherstellen und dessen Resilienz stärken, um die präklinische Notfallversorgung der Bevölkerung sowohl im Frieden als auch in Krisen und im kriegerischen Konfliktfall sicherzustellen“, sagt Georg Khevenhüller, Präsident des Malteser Hilfsdienstes.

Was ist zu tun?

In einem Positionspapier werden die Fachleute deutlich. „Wie kann es sein, dass angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage der Rettungsdienst im Kontext von Gesamtverteidigung bisher überhaupt keine Rolle gespielt hat?“ Außerdem listen die Malteser auf, was zu tun ist: „Die Rolle des Rettungsdienstes im Zivilschutz und in der Katastrophenvorsorge muss gestärkt werden und dem Fachkräftemangel unter anderem mit besseren Berufschancen für hauptberufliches Rettungsdienstpersonal sowie dem Gewinnen von Freiwilligen und Ehrenamtlichen entgegengewirkt werden“, so Khevenhüller. Weitere Forderungen der Malteser sind: Technik und Kommunikation bundesweit einheitlich und kompatibel zueinander machen, die hauptberuflichen Retter auch auf den Einsatz im Kriegsfall vorbereiten, die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung durch entsprechende Ersthelfer-Kurse verbessern sowie die zusätzlichen Aufgaben im Zivilschutz durch Steuermittel zu finanzieren.

Im Koalitionsvertrag haben die Berliner Regierungsparteien festgelegt, dass sie in der Notfall- und Rettungsdienstreform aktiv werden. Für die Malteser gehört das Thema ganz oben auf die Tagesordnung des Kabinetts. „Wir brauchen jetzt einen Neustart – und nicht erst in drei Jahren. Deutschland läuft die Zeit davon. Denn die Situation wird von Tag zu Tag schwieriger“, sagt Georg Khevenhüller.

Quelle: Malteser Hilfsdienst

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