Mit der CICADA zeigte Diehl Defence eine tatsächlich neuartige Counter-UAS-Lösung auf der diesjährigen EnforceTac. Mit CICADA werden Drohnen durch Drohnen bekämpft. Dennoch wäre es verkehrt von einer reiner Kamikaze-Drohne zu sprechen, denn zwei Gefechtsköpfe sorgen für die benötigte Flexibilität und bei einem kann die Drohne tatsächlich zum Nutzer zurückkehren.
Zwei Gefechtsköpfe stehen bereits zur Verfügung, einmal Splitter und einmal Netz. Die CICADA fliegt beispielsweise in den angreifenden Schwarm und kann durch den Splittergefechtskopf als Kamikazedrohne direkt wirken. Der Gefechtskopf mit Netz ist hingegen mehr zum „Einfangen“ von Einzeldrohnen geeignet, besonders im urbanen Gelände. Ein Netz schießt hierbei aus der CICADA, umschließt die gegnerische Drohne und bringt sie mittels Fallschirm zur Landung.
Die Zielzuweisung geschieht über Datenlink, im Endanflug steuert sie über ihren Radarsuchkopf. Die Reichweite liegt bei rund fünf Kilometern.
Die CICADA wird elektrisch betrieben, sie fliegt mittels ihrer Rotorblätter (die im Original größer sind als beim Messe-Mock-Up). Hierdurch könnte sie tatsächlich aus der Hand gestartet werden, zumindest wenn sie mit Netz bestückt ist. Die Netz-Variante kann zudem zum Nutzer zurückkehren und wiederverwendet werden. Aber auch für jene Kamikazedrohnen mit Splittergefechtskopf ist keine besondere Startvorrichtung erforderlich.
Interesse an der CICADA besteht bereits durch mehrere Streitkräfte, konnte CPM Defence Network am Stand von Diehl Defence erfahren. Die Drohne soll am Ende sehr einfach zu produzieren sein. Ziel ist es, ein serienreifes System noch im nächsten Jahr zu erhalten.