Polizeimotorrad: Nicht nur im Sommer unverzichtbar

Der Sommer ist das Herzstück jedes Hobby-Motorradfahrers. Für die Motorradstaffeln der Polizei gibt es dagegen keine feste Saison: Sie sind ganzjährig im Einsatz und sorgen in verschiedensten Einsatzbereichen für Sicherheit und Sichtbarkeit. In einer mehrteiligen Reportage blickt das CPM Security Network genauer hin: auf die Aufgaben und die Anforderungen der Motorradstaffeln sowie die Fahrzeuge und deren Zukunft in der Verkehrswende.

Motorradstaffel der Polizei Thüringen im Einsatz
Motorradstaffel der Polizei Thüringen im Einsatz
Foto: Polizei Thüringen

Für das Führen eines Funkkraftrads ist die Fahrerlaubnis der Klasse A erforderlich. Diese muss in einigen Bundesländern außerdienstlich erworben werden, andere bieten auch dienstinterne Fahrausbildungen an. Darüber hinaus müssen Polizeibedienstete eine spezielle Dienstfahrberechtigung für die Fahrzeugklasse der Krafträder besitzen, für die eine polizeispezifische Schulung und praktische Fahrtrainings absolviert werden müssen. Diese werden regelmäßig durch Trainings aufgefrischt.

Ausbildung für polizeiliche Motorradstaffeln

Im Zuge der polizeilichen Fahrausbildung werden Aspekte wie Fahr- und Sicherheitstraining, Kurventraining oder verkehrspolizeiliche Taktik im Verkehr vermittelt.  Vor allem in Extremsituationen wie beispielsweise plötzlicher Nässe müssen die Motorräder sicher und vorausschauend geführt werden können – sowohl in sehr schnellem als auch sehr langsamem Tempo. Im Fokus der Fahrsicherheitstrainings steht insbesondere auch die Eigensicherung der Beamtinnen und Beamten.

Neben dem Fahren der Kräder müssen die Mitglieder der Motorradstaffeln auch Kompetenzen in der Technik der Fahrzeuge haben: beispielsweise zur Durchführung von Sicherheitskontrollen am Motorrad, ob die Reifen Beschädigungen aufweisen, die Profiltiefe in Ordnung ist oder der Reifendruck den Vorschriften entspricht.

Typische Einsatzszenarien

Motorräder stellen in den Polizeien aller Bundesländer ein nicht wegzudenkendes Einsatzmittel dar. In den Jahren 2022 bis 2024 wurden allein in Hessen über 10.000 Fahrten mit einer Gesamtstrecke von über 1,3 Mio. km durchgeführt. Motorräder kommen aufgrund ihrer Mobilität und Flexibilität zum Einsatz, vor allem in innerstädtischen Bereichen oder in Arealen, die für Streifenwagen aufgrund ihrer Größe oder der Verkehrsstruktur vor Ort schwer zugänglich sind.

Sie eignen sich darüber hinaus hervorragend für verkehrspolizeiliche Aufgaben: Dazu gehören Verkehrsüberwachung, Absperrmaßnahmen sowie temporäre Verkehrslenkungen bei Großveranstaltungen wie Demonstrationen oder Sportveranstaltungen. Kräder werden auch bei Fahndungen nach Personen genutzt, da sie die Möglichkeit des Befahrens von nicht für Pkw zugängliche Wege haben. So unterstützen sie den allgemeinen Einsatz- und Streifendienst (ESD).

Gerade bei politischen und repräsentativen Ereignissen kommt der Landeskradstaffel eine herausragende Stellung zu, da mit einer Krad-Eskorte ein Zeichen der Achtung und des Respekts gegenüber einem Staatsgast symbolisiert wird.

Zukunft der Krad-Staffeln

Motorräder sind aus der Polizeiwelt nicht mehr wegzudenken. Daher ist es wichtig, sich Gedanken über die Zukunft der Technologien zu machen: Einige Bundesländer testen daher im Zuge einer möglichen Mobilitätswende elektrische Modelle (mehr dazu im nächsten Beitrag).

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