Oktoberfest nach mutmaßlicher Bombendrohung gesperrt

Das Oktoberfest in München muss heute seine Tore zunächst geschlossen halten. Grund dafür ist eine Bombenbedrohung, die offenbar in direktem Zusammenhang mit einem Brandvorfall vom heutigen Morgen im nördlichen Stadtgebiet steht. Ein Überblick über die bisherigen Erkenntnisse.

Symbolbild Oktoberfest
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Foto: wikicommons/Jan Czeczotka

In den frühen Morgenstunden geriet im Münchner Stadtteil Lerchenau ein Einfamilienhaus in Brand, begleitet von Explosionen. Die Flammen griffen auf mehrere Fahrzeuge über, die vollständig ausbrannten. Nach ersten Ermittlungen handelt es sich um vorsätzliche Brandstiftung im Rahmen eines Familienstreits.

Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an und entdeckte in dem betroffenen Gebäude Sprengfallen, deren Entschärfung den Einsatz von Spezialkräften erforderlich machte. Als Sicherheitsmaßnahme ordneten die Behörden die Evakuierung aller Gebäude in einem Umkreis von 200 Metern an. Auch eine nahegelegene Schule wurde vorsorglich gesperrt.

Tatverdächtiger verstorben

Unweit des Brandortes entdeckten Einsatzkräfte am Lerchenauer See eine schwer verletzte Person, die kurze Zeit später ihren Verletzungen erlag. Laut Polizeiangaben handelt es sich bei dem Verstorbenen um den mutmaßlichen Täter. Zwei weitere verletzte Personen wurden in und am Haus aufgefunden und werden derzeit in Krankenhäusern behandelt. Zudem wird noch eine Person vermisst, die sich möglicherweise im brennenden Gebäude befand.

Der Tatverdächtige hatte seinen Wohnsitz in Starnberg. Das Spezialeinsatzkommando stürmte dessen Wohnung am Mittwochmittag, um weitere Beweise zu sichern.

Sprengstoffdrohung gegen das Oktoberfest

Die Verbindung zwischen den Ereignissen in der Lerchenau und dem Oktoberfest wurde durch ein Schreiben des Täters hergestellt, in dem er mit einem Sprengstoffanschlag auf die Theresienwiese drohte. Die Polizei spricht von einer relativ unspezifischen Bombendrohung, die jedoch ernst genommen werden muss.

Oberbürgermeister Dieter Reiter machte in einer Videobotschaft auf der Social Media Plattform Instagram deutlich, dass die Sicherheit der Besucher oberste Priorität habe. Die Polizei plane, das gesamte Festgelände bis 17 Uhr durchsuchen zu lassen. Sollte dies nicht möglich sein, müsse das Oktoberfest den ganzen Tag lang geschlossen bleiben.

Umfangreiche Suchmaßnahmen

Das Festgelände wurde umgehend geräumt. Mitarbeitende der Bierzelte, Fahrgeschäfte und weiterer Betriebe mussten die Theresienwiese verlassen und wurden in einem zugewiesenen Bereich untergebracht. Die Behörden koordinieren derzeit den Einsatz zahlreicher Sprengstoffspürhunde, die das weitläufige Gelände mehrfach absuchen müssen, was ein hohes Maß an Zeit und Personal erfordert.

Ermittlungen laufen in alle Richtungen

Die genauen Hintergründe der Tat sowie das Motiv des Täters sind derzeit noch unklar. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen. Dabei prüfen die Behörden auch einen möglichen Zusammenhang mit der Antifa, nachdem auf der Website indymedia.org ein Text mit dem Titel „Antifa heißt Angriff“ erschienen war, in dem die Tat reklamiert wurde.

Die Münchner Polizei bestätigte, dass ihnen dieses Statement bekannt sei und in die Ermittlungen einbezogen werde. Ob und inwieweit ein politischer Hintergrund vorliegt, ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen.

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