Innenstaatssekretär Martin Rößler hat zwei Förderbescheide in Höhe von insgesamt 688.326 Euro an Informatik-Professoren der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und der Hochschule Darmstadt (HDA) übergeben. Mit dem Geld werden auf Grundlage der Förderrichtlinie „Cybersicherheitsforschung in Hessen“ zwei neue Forschungsprojekte zur angewandten Cybersicherheit unterstützt. Die Projektergebnisse sollen die Resilienz von IT-Systemen insbesondere im Bereich kritischer Infrastrukturen stärken.
Prof. Dr. Lauer und Prof. Dr. André Rein (THM) werden im Rahmen ihres Forschungsprojekts autonome, intelligente „Cyber-Resilienz-Agenten“ entwickeln; das sind Programme, die wesentliche Funktionen wie IT-Schutz, -Überwachung oder -Wiederherstellung teilweise oder komplett selbstständig ausführen könnten. So soll insbesondere die Resilienz der IT-Systeme sogenannter Blaulicht-Organisationen wie Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst erhöht und ein Beitrag zu deren Funktionsfähigkeit im Krisenfall gewährgeleistet werden. Das Land Hessen unterstützt das Projekt mit rund 350.000 Euro.
Das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Christoph Krauß (HDA) zielt auf den Schutz digitaler Komponenten von Einsatzfahrzeugen ab. Diese entwickeln sich zunehmend zu „Computern auf Rädern“ und damit ebenfalls zu Zielen für Cyberangriffe. Mit dem Projekt soll die Resilienz IT-basierter Fahrzeugfunktionen erhöht und eine reibungslose Durchführung von Einsatzfahrten gewährleistet werden. Das Land unterstützt dieses Projekt mit mehr als 338.000 Euro.
Innenstaatssekretär Martin Rößler dankte den Forschern für ihre Arbeit zur Stärkung der IT-Sicherheit kritischer Infrastrukturen: „Auch die Erkenntnisse des Hessen CyberCompetenceCenter im Innenministerium zeigen, dass Cyberangriffe immer professioneller, aggressiver und agiler werden. Wir müssen mit dieser Entwicklung Schritt halten und unsere Cyberabwehr an die veränderte Bedrohungslage anpassen. Dazu gehört auch, die Entwicklung innovativer Lösungen zu fördern und diese dann möglichst effektiv für eigene Zwecke einzusetzen.
Dies gilt insbesondere für essentielle Staatsfunktionen wie sie Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst ausüben. In Krisenfällen müssen diese Institutionen handlungsfähig sein. Dem Schutz vor digitalen Bedrohungen kommt dabei eine überragende Bedeutung zu. Ich bin sicher, die Ergebnisse der geförderten Forschungsprojekte werden einen wesentlichen Beitrag zur Inneren Sicherheit in Hessen leisten.
Mit unserer Forschungsförderung stärken wir das Fundament der Cybersicherheit. Die Bürgerinnen und Bürger Hessens vor Cyberangriffen und deren Folgen für unsere Sicherheit und unseren Wohlstand zu schützen, ist eine Daueraufgabe mit höchster Priorität.“
Hintergrund
Die Grundlage und den finanziellen Rahmen für die Cybersicherheitsforschung des Landes Hessen stellt die im Jahr 2020 eingerichtete Förderrichtlinie „Cybersicherheitsforschung in Hessen“ dar. Im Rahmen dieser Richtlinie wurden bzw. werden bis heute insgesamt 16 innovative Forschungsvorhaben mit einer Gesamtfördersumme von 4,8 Millionen Euro unterstützt.
Das Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium des Innern, für Sport und Heimatschutz, unterstützt nach Maßgabe der Förderrichtlinie Forschungsprojekte im Bereich Cybersicherheit an Hochschulen des Landes und an außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit Sitz in Hessen. Die Forschungsergebnisse werden allgemein verfügbar und nutzbar gemacht. Von den Ergebnissen und den in der Forschung gewonnen Erkenntnissen profitieren die Sicherheitsbehörden des Landes Hessen, die Verwaltung und die Bürgerinnen und Bürger.
Quelle: Hessisches Innenministerium