LKA-Symposium „Beyond simplicity – Jenseits der Einfachheit“

Ein Klick, ein Wisch, ein Algorithmus: Nie war der Zugang zu Informationen, Services und Prozessen so leicht. Alles vernetzt, alles effizient – alles ganz simpel. Ist aber einfach auch sicher? Mühelos beantworten lässt sich dies nicht, auch nicht für Polizei- und Sicherheitsbehörden. Aus diesem Grund hat das LKA Niedersachsen gestern zum 16. LKA Symposium mit dem Titel „Beyond simplicity – Jenseits der Einfachheit“ eingeladen. Rund 100 Expertinnen und Experten diskutieren im Alten Rathaus Hannover über die Herausforderungen der Sicherheit von morgen.

Daniela Behrens, Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, und Thorsten Massinger, Präsident des LKA Niedersachsen, eröffnen das 16. LKA Symposium in Hannover.
Daniela Behrens, Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, und Thorsten Massinger, Präsident des LKA Niedersachsen, eröffnen das 16. LKA Symposium in Hannover.
Foto: LKA Niedersachsen

„Die digitale Transformation verändert nicht nur unseren Alltag, sondern stellt auch die Sicherheitsarchitektur unseres Landes vor tiefgreifende Herausforderungen. Cyberangriffe, hybride Bedrohungen und vorsätzlich platzierte Desinformationen sind keine Zukunftsszenarien oder science fiction mehr – sie sind Realität. Täglich begegnen wir diesen Phänomenen im Digitalen Raum und erleben, wie sie sich auf unseren Alltag auswirken.

Für Sicherheitsbehörden bedeutet das: Sie müssen ihre Denkweise anpassen, über Ressortgrenzen hinweg kooperieren und technologische Entwicklungen nicht nur nachvollziehen, sondern aktiv mitgestalten. Nur wenn sie die Komplexität der digitalen Welt verstehen, können sie wirksame Schutzmechanismen entwickeln und Vertrauen in staatliches Handeln bewahren“, betonte Daniela Behrens, Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, in ihrem Grußwort.

In seiner Eröffnungsrede betonte Thorsten Massinger, Präsident des LKA Niedersachsen, dass Sicherheit in einer zunehmend komplexen Welt nicht mehr eindimensional gedacht werden kann. „Wir müssen verstehen: Auch wir als Polizei sind erst dann resilient, wenn sowohl die Organisation als auch das Individuum resilient sind. Resilienz bedeutet nicht nur Widerstandsfähigkeit, sondern auch die Fähigkeit zur Anpassung und zum Wachstum in der Krise. Sie betrifft sowohl die innere Haltung als auch strukturelle Voraussetzungen wie Führung, Kommunikation und psychosoziale Unterstützung. Eine Organisation kann nur so stark sein wie die Menschen, die in ihr wirken. Deshalb braucht es eine Kultur, die Offenheit, Vertrauen und kontinuierliches Lernen fördert.“

Massinger verwies auf sich überlagernde Bedrohungslagen, von hybriden Angriffen über Cyberattacken bis zu gesellschaftlichen Spannungen. Die Polizei befinde sich im Zentrum dieser Veränderungen und müsse sich als lernende Organisation verstehen, die Resilienz sowohl auf organisatorischer als auch auf individueller Ebene fördert. Dabei bezog sich Massinger auch auf Aspekte, die in weiteren Vorträgen aufgegriffen wurden. So analysierte Sönke Marahrens, Direktor der Community of Interest für Strategie und Verteidigung am European Centre of Excellence for Countering Hybrid Threats in Helsinki, die sicherheitspolitischen Abhängigkeiten zwischen ziviler und militärischer Verteidigung.

Prof. Dr. Teresa Koloma-Beck von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg ergänzte, indem sie ihren Fokus auf das subjektive Sicherheitsempfinden und die Rolle von Einsatzkräften im gesellschaftlichen Wandel richtete. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden konkrete Herausforderungen des Polizei- und Sicherheitsalltags beleuchtet.

Am Nachmittag folgten schließlich thematische Diskussions-Impulse mit innovativen Ansätzen zu Hochrisikomanagement, Künstlicher Intelligenz in der Einsatzpraxis sowie Resilienzkonzepten für Sicherheitsbehörden. Präsident Massinger betonte in diesem Zusammenhang: „Diese Themen fordern uns auf, darüber zu diskutieren, wie wir Polizei gestalten, Verantwortung übernehmen – und wie wir in einem dynamischen Umfeld Orientierung bieten. Mit dem diesjährigen LKA Symposium ist es uns gelungen, strategische, technologische und psychologische Expertise miteinander zu verknüpfen. Die guten Impulse werden in die Weiterentwicklung der Sicherheitsarchitektur unseres Landes einfließen.“

Quelle: LKA Niedersachsen

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