Warum veranstaltet CPM eine große Security Conference zum OPERATIONSPLAN DEUTSCHLAND (OPLAN DEU)?

Ehlke: Durch die Übernahme des beta Verlages im vorletzten Jahr hat CPM die Zeitschrift „Crisis prevention“ übernommen, aber auch alle Veranstaltungsformate, die sich mit innerer Sicherheit auseinandersetzen. Deshalb stehen wir in unserer neuen Aufstellung neben der bisherigen Kernkompetenz DEFENCE auch für SECURITY und MILITARY-MEDICINE. Der OPLAN DEU ist eine gesamtstaatliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe und bringt politisch, aber auch operativ, äußere und innere Sicherheit zusammen. Deshalb genau diese Veranstaltung!

Warum findet die Konferenz in München statt?

Witt: Geschätzt ein Drittel der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI) hat in Bayern seinen Hauptsitz. Darüber hinaus hat der bayerische Staatssekretär a.D. Roland Weigert im Wirtschaftsministerium sowie bei Bayern Innovativ in den letzten Jahren maßgebliche politische Weichenstellungen vorgenommen, um die SVI zu unterstützen und die Idee zu dieser Veranstaltung, auch in seiner heutigen Rolle als Vorsitzender des Innenausschusses in Bayern, unterstützt. Darüber hinaus hat München als Veranstaltungsort der Münchner Sicherheit-Konferenz genau die politische Signalwirkung, die wir auch für diese Veranstaltung nutzen wollen.

Welches Format können unsere Kunden erwarten?

Ehlke: Wir sind im Hotel LEONARDO ROYAL HOTEL MÜNCHEN in der Nähe des Olympiaparks für diese 2-tägige Hochwert-Veranstaltung. Unsere Kunden haben die Möglichkeit, sich mit Vorträgen, eigenen Ständen und als Zuhörer in diese Veranstaltung einzubringen. Ganz besonders wichtig ist mir, unseren Partnern die Möglichkeit zu bieten, sich intensiv mit diesem Themenkomplex auseinanderzusetzen, weil es uns wirklich alle betrifft. Jeder sollte hier auch seine Rolle finden!

Die sicherheitspolitische Neuausrichtung in Deutschland ist sehr klar: Wir müssen als Staat und Gesellschaft wehrhafter und resilienter werden, um jeder Form von Bedrohung entgegentreten zu können. Diese Herausforderungen können nicht rein militärisch, sie müssen gesamtstaatlich und gesamtgesellschaftlich gemeistert werden. Das jüngste sehr traurige Beispiel ist „Magdeburg“.

Welche Vorträge können die Gäste unserer Security Konferenz erwarten?

Witt: Eingeleitet wird diese Veranstaltung auf politscher Ebene von Staatsminister Dr. Florian Herrmann (Leiter Bayrische Staatskanzlei & Minister für Bundesangelegenheiten), der die Gäste einerseits im Auftrage von Ministerpräsident Dr. Söder begrüßen wird, andererseits aber die gesamtstaatliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe für Deutschland betonen wird. In diesem ersten Vortragsblock folgen dann Redner aus der Bundeswehr, dem Bundesinnenministerium, dem Bayrischen Wirtschaftsministerium sowie der IHK. Nachmittags folgen dann Vorträge über die Sicherung Kritischer Infrastruktur (KRITIS), die gesteigerten Anforderungen an die Sicherheitsanforderungen der Energieversorgung sowie die Aufgaben der sogenannten NGOs.

Der zweite Tag wird eröffnet vom Staatsminister Dr. Mehring, der auf die Desinformation als Mittel der hybriden Kriegsführung eingehen wird. Danach kommen vor allem Vorträge von Unternehmen, die ihren Beitrag zum OPLAN DEU schon konkret darstellen können.

Was ist der konkrete Mehrwert der Teilnahme an dieser Konferenz?

Ehlke: Es gibt hier sowohl einen beruflichen als auch privaten unmittelbaren Mehrwert für jeden, der an dieser Veranstaltung teilnehmen wird. Beim OPLAN DEU müssen sich alle Ressorts in Deutschland einbringen; insbesondere die Geschäftsbereiche BMVg und BMI. Das Zusammenwirken von NATO, dem Bund, der Bundeswehr, der Länder sowie aller zivilen Akteure muss verstanden werden.

Die Veranstaltung ist damit auch ein Appell, weniger in Zuständigkeiten, sondern in (Gesamt-)Verantwortung zu denken und zu handeln. Privat kann jeder mitnehmen, dass der Staat allein diese Aufgabe nicht stemmen kann, jeder muss sich einbringen, sonst kann der „PLAN“ nicht gelingen! Nochmals für alle: Der Plan ist u.a. die Resilienz der Bevölkerung dramatisch zu steigern.

Gibt es ein konkretes Beispiel, wie das Zusammenwirken der Akteure aussehen sollte?

Witt: Wenn wir in eine politische Situation kommen, dass wir uns kurzfristig in Deutschland militärisch stärker aufstellen müssen, dann benötigen wir die Unterstützung unserer NATO-Partner, auch und vor allem der USA. Die Amerikaner nutzen hier vor allem Bremerhaven, um Ihrer Truppen nach Deutschland (Europa) zu verlegen. In diesem Falle muss der Hafen und dessen Zuwege gesichert werden. Auf See benötigen wir hier Über- und Unterwasserabwehr. Die Straßen müssen gesichert werden von Polizei und Militärpolizei, auch in enger Abstimmung mit den zivilen Sicherheitskräften im Hafen, der vor allem von der Bremer Lagerhaus Gesellschaft (BLG) betrieben wird, an welcher wiederum die Stadt Bremen beteiligt ist. Die Vorbereitung zur Absicherung erfolgt wiederum mit dem Landeskommando in Bremen unter der Führung des Territorialkommandos der Bundeswehr in Berlin.

Wenn die US-Streitkräfte in großer Zahl anlanden, dann müssen im Vorfeld die Brücken statisch so verstärkt werden, dass diese mit einer hohen Tonnage belastet werden können. Dies muss statisch im Vorfeld berechnet und alle baulichen Maßnahmen eigentlich schon im Vorfeld abgeschlossen werden. Nur dieses Beispiel zeigt die Komplexität der Aufgabe und die Dringlichkeit, sich darauf vorzubereiten. Genau das ist Ziel der Security Conference! 

Vielen Dank für das Interview zu diesem spannenden Thema!