KMRD Hessen: Kampfmittelbeseitigung und die Gefahrenabwehr

Wiesbaden/Darmstadt. Heute hat der hessische Innenminister Roman Poseck den Kampfmittelräumdienst (KMRD) des Landes Hessen besucht. Der Termin verdeutlicht: Auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befinden sich immer noch zahllose Blindgänger in deutschem Boden, von denen potenziell Gefahr ausgeht. Kampfmittelbeseitigung spielt also eine wichtige Rolle in der Gefahrenabwehr.

Der hessische Innenminister Roman Poseck zu Besuch beim Kampfmittelräumdienst (KMRD) des Landes Hessen.
Der hessische Innenminister Roman Poseck zu Besuch beim Kampfmittelräumdienst (KMRD) des Landes Hessen.
Foto: Hessisches Innenministerium

Der Kampfmittelräumdienst (KRMD) Hessen mit Sitz im Regierungspräsidium Darmstadt ist für die Aufgaben rund um die Kampfmittelbeseitigung für das gesamte Bundesland Hessen zuständig. Neben den fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird der KMRD von zwölf externen Mitarbeitern (u. a. Kraftfahrer, Vermessungsingenieur) eines Vertragsunternehmens bei der Aufgabenwahrnehmung unterstützt. Die Kräfte des KMRD sind im Allgemeinen meist ausgebildete Feuerwerker und Sprengberechtigte, vielfach von der Bundeswehr in diesen Bereich übernommen.

Über die Aufgaben des KMRD

Die Aufgaben des KMRD umfassen mehrere Bereiche: Schwerpunkt und in der breiten Bevölkerung am bewusstesten wahrgenommen wird dabei die Entschärfung und Entsorgung von Blindgängern – also nicht detonierter Munition – und nicht fachgerecht “entsorgter” – z. B. vergrabener, versenkter oder unfachmännisch gesprengter – Munition aus dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg sowie von nicht mehr genutzten militärischen Übungsplätzen.

Daneben ist der KMRD aber auch die zentrale Adresse, um Auskunft über eine mögliche Kampfmittelbelastung auf (privaten oder behördlichen) Grundstücken zu erhalten. Um hierzu detaillierte Aussagen treffen zu können, recherchieren die Mitarbeitenden des KMRD nach Kriegsluftbildern der Alliierten und werten diese nach Bombenabwurfstellen aus, indem sie Ausschau nach zerstörten Dächern oder Bombenkratern halten, die auf Brandbomben zurückgeführt werden könnten.

In Anschluss an eine solche Analyse und Stellungnahme des KMRD kann bzw. sollte eine anerkannte Kampfmittelräumfirma beauftragt werden, das Grundstück zu überprüfen und gegebenenfalls Räumungen durchzuführen. Der Kampfmittelräumdienst veranlasst daraufhin den Abtransport, ggf. die Entschärfung und die Vernichtung etwaiger Kampfmittel.

Innenminister Roman Poseck beim hessischen KMRD

Die Abwehr der von Kampfmitteln ausgehenden Gefahren und deren Beseitigung gehört zu den Aufgaben der öffentlichen Sicherheit und ist daher üblicherweise im Innenministerium angesiedelt. Auf die gesamte Bundesrepublik betrachtet liegt die Verantwortung überwiegend bei den Polizeien, in Hamburg bei der Feuerwehr und in Schleswig-Holstein beim Katastrophenschutz.

Bei seinem Besuch äußerte sich Innenminister Roman Poseck anerkennend:

 „Die Gefahr, die von diesen Zufallsfunden ausgehen kann, ist groß. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes des Landes Hessen beim Regierungspräsidium Darmstadt rücken dann an, um die Gefahr zu entschärfen, wenn notwendig zu jeder Tages- und Nachtzeit. Dabei sind sie insbesondere in den Sommermonaten aufgrund der Waldbrandgefahr gefordert – hier kann Munition im Waldboden die Waldbrandbekämpfung erschweren.“

Rückblick: Das Jahr 2024 für den hessischen Kampfmittelräumdienst

Im Jahr 2024 wurde hessischer Boden von knapp 40.000 kg Weltkriegsmunition befreit. Dies beinhaltete unter anderem die Entschärfung von insgesamt 16 Bomben (10 x 50kg, 1 x 125 kg; 4 x 250 kg und 1 x 500 kg). Von den Fundorten ab übernimmt eine Firma die weitere Entsorgung. Auch bei der systematischen Absuche arbeitet der KMRD mit einer externen Firma zusammen. Für die systematische Absuche von Landesliegenschaften auf Kampfmittel (Staatsforst und Staatswälder) zur Entmunitionierung werden jährlich zwei Millionen Euro aufgewendet.

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