KI im Bevölkerungsschutz – Digitale Woche 2025 der DGMSTech

Künstliche Intelligenz (KI) wird in Bezug auf den Bevölkerungsschutz zu einem immer relevanteren Thema. In verschiedenen Bereichen kommen zunehmend KI-gestützte Anwendungen zum Einsatz – etwa zur Unterstützung bei Analysen, Prognosen oder Entscheidungsprozessen. Im Rahmen einer mehrtägigen Online-Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft zur Förderung von Social Media und Technologie im Bevölkerungsschutz e. V. (kurz: DGSMTech) werden aktuelle Entwicklungen, Potenziale und Herausforderungen rund um den Einsatz von KI im Bevölkerungsschutz beleuchtet.

KI kann eine unterstützende Funktion im Bevölkerungsschutz übernehmen.
KI kann eine unterstützende Funktion im Bevölkerungsschutz übernehmen.
Bild: Eigene Zusammenstellung (AI-Vorlage übernommen aus freepik.com/ juicy_fish)

Von Montag bis Freitag finden diese Woche jeden Abend kostenlos zugängige Online-Vorträge statt, die bestimmte Aspekte von Künstlicher Intelligenz im Kontext des Bevölkerungsschutzes beleuchten. So werden Fragen zu KI-Ansätzen für Spontanhilfe, Medizin und Bevölkerungsresilienz in den Blick genommen, aber auch Ausblicke auf KI-Anwendungen in der Katastrophenmedizin auf Nützlichkeit, Möglichkeit und damit einhergehende Herausforderungen gewagt.

Chancen durch KI

Zunächst ist unter dem Begriff der Künstlichen Intelligenz die Fähigkeit einer Maschine oder eines Systems zu verstehen, eine Aufgabe auszuführen, die menschliche Intelligenz erfordert. Die Ziele von KI bestehen darin, einen Sachverhalt genau zu erkennen und zu überblicken, Kommunikation zu verbessern und komplexere Prozesse interaktiv zu automatisieren.

Nachdem die Entwicklungen sprachbasierter Künstlicher Intelligenzen mittlerweile so weit fortgeschritten sind, dass die Vernetzung zwischen verschiedensten Technologien kohärent und leicht gelingt – man denke an die Sprachsteuerung eines Smart-Homes über das eigene Smartphone beispielsweise -, stellen sich Entwickler nun den Herausforderungen von Agentic Intelligence.

Agentic Intelligence soll als Künstliche Intelligenz Aufgaben begleiten, aber nicht komplett automatisiert lösen. Sie eignet sich also besonders als Unterstützung bei komplexeren Aufgaben – beispielsweise im Bevölkerungsschutz.

KI als Unterstützung im Bevölkerungsschutz

Andreas Karsten, Präsident der DGSMTech, nutzte folgendes Zitat als Einstieg in den ersten Vortragsabend:

Künstliche Intelligenz bietet im Bevölkerungsschutz erhebliche Chancen, um Risiken früher zu erkennen, Einsätze besser zu koordinieren und Menschenleben zu schützen. Die Entwicklung und der Einsatz solcher Systeme müssen jedoch verantwortungsvoll, transparent und unter Berücksichtigung rechtlicher und ethischer Rahmenbedingungen erfolgen.

Passend zur Themenwoche stammen diese Worte von einer Künstlichen Intelligenz. Hendrik Stange vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS skizzierte im danach folgenden Vortrag mögliche Einsatzfelder von KI im Bevölkerungsschutz folgendermaßen:

Taktische Anwendung

Künstliche Intelligenz kann für die Auswertung von Text-, Sprach- und Videomaterial genutzt werden sowie zum Sammeln von qualifiziertem Feedback nach der Bewältigung eines Zivilschutzfalles.

Operative Anwendung

Bei der aktiven Bewältigung eines Einsatzes kann KI hilfreich sein: Mit ihrer Hilfe können schnell Lagebilder erstellt werden, Bevölkerungswarnungen erfolgen oder die Krisenkommunikation protokolliert und unterstützt werden.

Proaktive Anwendung

Im präventiven Sinne kann KI für Lagebewertungen, Risikoanalysen und Schutzmaßnahmen sowie zur Aufbereitung vorhandener Informationen eingesetzt werden.

Optimierende Anwendung

Einsätze bewältigen kann nur, wer gut vorbereitet ist. KI kann bei der Erstellung besserer immersiver Trainings angewandt werden, um gezielt, passgenau und möglichst realistisch für den Ernstfall üben zu können.

Ausblick: Was noch zu tun ist

Bei allen KI-Modellen, also auch solchen, die im Bevölkerungsschutzkontext zur Anwendung kommen, sei es laut Hendrik Stange vor allem wichtig, dass volles Vertrauen in die Künstliche Intelligenz möglich sei. Nur so könnten sich Menschen auf ihre Ergebnisse verlassen – und dafür sind verlässliche Datensätze essenziell.

Neben der Verlässlichkeit der Daten ginge es aber vor allem auch darum, den Menschen die Sorge vor KI zu nehmen, meint Alexandra Geckeler von der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM):

Man muss den Leuten die Angst nehmen, dass KI eben nicht heißt, dass sie uns alle Aufgaben abnimmt und uns ersetzt. Es muss normal werden, dass man eine Hilfestellung bekommt.

Weiterhin sagt sie: „Und wenn das irgendwann normal sein wird, dann ist es vielleicht auch kein Problem das Ganze zu erweitern und vielleicht doch mehr abzugeben.“

Anmeldung zur Digitalen Woche

Die Veranstaltung läuft noch bis zum 9.05.2025. Für Kurzentschlossene gibt es hier die Möglichkeit die Zugangsdaten zu den Onlinekonferenzen zu erhalten: https://dgsmtech.de/digitalewoche2025/

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