Nicht nur die Einsatzbegleitung der Fußball-Europameisterschaft und 16 Großbrände, sondern auch die vielen kleinen Einsätze, insbesondere im Rettungsdienst, die zu einem großen Teil unbemerkt von der Öffentlichkeit bleiben, haben die Feuerwehr Hamburg im vergangenen Jahr stark gefordert. Insgesamt wurden 334.630 Einsätze im Brandschutz, in der Notfallrettung und der technischen Gefahrenabwehr durch die Feuerwehr Hamburg und ihre Partner bewältigt. Das entspricht einem leichten Rückgang von 0,5 Prozent zum Vorjahr (in 2023: 336.445).
Diese und weitere Zahlen haben Hamburgs Innensenator Andy Grote, Hamburgs Feuerwehrchef Jörg Sauermann und der Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr, Harald Burghart, am Dienstag im Rahmen der Landespressekonferenz im Rathaus bei der Präsentation der Jahresbilanz der Feuerwehr Hamburg für das Jahr 2024 vorgestellt.
Maßnahmen zur Entlastung des Rettungsdienstes greifen Der Großteil der Einsätze in 2024 entfiel dabei erneut auf den Rettungsdienst, jedoch zeichnet sich in diesem Bereich nach teilweise deutlichen Steigerungen in den vergangenen Jahren nun eine Trendwende ab. Im Jahr 2024 ging die Zahl der Einsätze im Rettungsdienst um rund 5.000 auf 295.314 Einsätze zurück (in 2023: 300.085). Die Feuerwehr Hamburg bewältigte davon mit 218.589 Einsätzen weiterhin den Großteil (in 2023: 226.410), der Anteil der Partner im Rettungsdienst stieg dabei gleichzeitig auf 76.725 Einsätze in 2024 an (in 2023: 73.675). Unterdessen hat die Feuerwehr zuletzt umfangreiche organisatorische Maßnahmen ergriffen, um den Rettungsdienst in Hamburg weiter zu stärken. So wurde unter anderem die Zahl der Rettungswagen noch einmal erhöht. 2024 kamen rechnerisch weitere vier rund um die Uhr besetzte Rettungswagen der Hilfsorganisationen hinzu, die bedarfsgerecht eingesetzt werden. Seit 2016 konnte die Kapazität der Rettungswagen somit um insgesamt rund 50 Prozent erhöht werden.
Vor dem Hintergrund vieler Anrufe in der Rettungsleitstelle, bei denen es sich nicht um wirkliche Notfälle handelt und die das System der Notfallversorgung zusätzlich belasten, startete die Feuerwehr Hamburg Anfang 2024 zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung eine öffentlichkeitswirksame Kampagne, um die Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 noch bekannter zu machen und die Bürgerinnen und Bürger über den für sie richtigen Zugang zur passenden medizinischen Versorgung aufzuklären. Die Kampagne „116117 oder 112 – Die richtige Nummer im richtigen Moment“ lief zuletzt bereits im Fahrgastfernsehen des hvv und wird aktuell weiterhin auf Social Media ausgespielt. Darüber hinaus gibt es Funkspots bei Radio Hamburg und mehrsprachige Info-Flyer, die u. a. in Arztpraxen ausliegen.
Deutlich weniger Großbrände, mehr Unwettereinsätze Die Zahl der Brandeinsätze ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Insgesamt rückte die Feuerwehr Hamburg zu 12.840 Bränden aus (in 2023: 12.531). Dabei hat sich die Zahl der Großbrände 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 31 auf 16 nahezu halbiert.
Auch die Zahl der Brandtoten ist im Jahresvergleich erfreulicherweise weiter gesunken. Sieben Menschen kamen 2024 bei Brandereignissen ums Leben, 2023 waren es noch 10. Damit ist ein historischer Tiefstwert erreicht. In diesem Zusammenhang weist die Feuerwehr Hamburg erneut auf die hohe Bedeutung von Rauchwarnmeldern hin, die Leben retten können, sofern sie funktionieren und regelmäßig geprüft werden.
Bei den Technischen Hilfeleistungen war 2024 dagegen ein Anstieg zu verzeichnen auf insgesamt 24.541 Einsätze (in 2023: 22.798). Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf eine erhöhte Anzahl von Unwettereinsätzen und Starkregenereignissen, bei denen die Feuerwehr zu vergleichsweise vielen Technischen Hilfeleistungen ausrücken musste. Derartige einsatzintensive Unwettereinsätze waren 2023 ausgeblieben.
Kontinuierlicher Personalaufbau bei Berufsfeuerwehr – auch Freiwillige Feuerwehr wächst Mit 11.820 Alarmierungen in 2024, einem Zuwachs von mehr als 10 Prozent, (in 2023: 10.694 Alarmierungen) leisteten die Freiwillige Feuerwehr Hamburg und ihre ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden in den 86 Wehren im vergangenen Jahr erneut einen herausragenden Beitrag für die Sicherheit der Hamburgerinnen und Hamburger. Die Freiwillige Feuerwehr war und ist damit eine sehr verlässliche Stütze bei der erfolgreichen Bewältigung des Einsatzgeschehens. 2.742 Mitglieder waren 2024 in den Wehren aktiv, 2023 waren es 2.717. Der Anteil der Feuerwehrfrauen, die aktuell im Ehrenamt tätig sind, stieg im vergangenen Jahr von 16,6 Prozent auf 17,4 Prozent. In den 66 Jugendfeuerwehren, die es inzwischen flächendeckend in Hamburg gibt, engagieren sich 1.095 Jungen und Mädchen. Hinzu kommen weitere 253 Kinder, die in den mittlerweile 17 Mini-Feuerwehren der Hansestadt Hamburg spielerisch an die Themen Feuerwehr und Brandschutz herangeführt werden.
Auch die Berufsfeuerwehr Hamburg konnte im Jahr 2024 erneut einen spürbaren personellen Aufwuchs um insgesamt 111 Beschäftigte verzeichnen. Seit 2017 ist die Feuerwehr im Zuge der Einstellungsoffensive in Summe um 635 Kräfte aufgewachsen, von 3.017 auf 3.652 insgesamt, davon 11 Prozent Frauen.
Mit Grundsteinlegung und Richtfest für zwei neue Feuer- und Rettungswachen in Schnelsen und Finkenwerder, dem Neubau mehrerer Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr, dem Baufortschritt der künftigen, hochmodernen Rettungsleitstelle an der Eiffestraße sowie der Erweiterung der Feuerwehrakademie und der Modernisierung des Fuhrparks mit 47 neuen Einsatzfahrzeugen wurde im vergangenen Jahr zudem weiter kräftig in die Zukunft der Feuerwehr Hamburg und in den Bevölkerungsschutz investiert.
Statements zum Jahresbericht der Feuerwehr Hamburg 2024
Innensenator Andy Grote: „Ich danke allen Frauen und Männern von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr für ihren unermüdlichen Einsatz für unser aller Sicherheit. Unsere Feuerwehr Hamburg zählt bundesweit zu den modernsten und leistungsfähigsten und genießt zurecht großes Ansehen und Vertrauen. Zugleich ist es unsere Verpflichtung und unser Anspruch, weiter in die Zukunftsfähigkeit einer modernen Großstadtfeuerwehr zu investieren. Denn nur wer gute Arbeitsbedingungen und eine moderne Ausstattung vorfindet, kann auch in Zukunft die hohe Leistungsfähigkeit erbringen, die im Einsatz für Hamburg notwendig ist. Daher investieren wir weiter in den Ausbau der Infrastruktur, in Ausstattung und Fahrzeuge und einen weiteren kontinuierlichen Personalaufbau. Wir brauchen auch zukünftig eine Feuerwehr, die den Herausforderungen einer wachsenden Stadt wirkungsvoll begegnet. Eine Feuerwehr, die sich schützend vor die Stadt und ihre Menschen stellt und auf die zu 112 Prozent Verlass ist. Die Feuerwehr Hamburg ist genau eine solche Feuerwehr und darauf können wir sehr stolz sein.“
Feuerwehrchef, Oberbranddirektor Jörg Sauermann: „Der Jahresbericht 2024 ist ein eindrucksvoller Beleg für die hohe Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Hamburg. Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr haben ihr Können jeden Tag unter Beweis gestellt. Neben zahlreichen großen Einsätzen war es vor allem die Fußball-Europameisterschaft, die unsere Einsatzkräfte gefordert hat. Im vergangenen Jahr haben wir zudem gemeinsam enorme Anstrengungen unternommen, um den Rettungsdienst zu entlasten. Erfolge sind bereits sichtbar, die Aktivitäten auf diesem Feld werden weiter intensiviert. Neues gibt es auch außerhalb des Einsatzdienstes. Im Dezember konnten wir den Erweiterungsneubau der Feuerwehrakademie übernehmen. Dort ist nicht nur ein neues Hörsaalgebäude entstanden, sondern auch ein modernes Trainingsgebäude für eine praxisnahe Aus- und Fortbildung. Ich danke allen Einsatzkräften, Mitarbeitern und Partnern für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Engagement. Gemeinsam setzen wir alles daran für die Sicherheit Hamburgs zu sorgen – heute und in den kommenden Jahren.“
Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr, Harald Burghart: „Die Gesamtzahl der Alarmierungen der Freiwilligen Feuerwehr ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Prozent gestiegen. Um dieser Zunahme gerecht werden zu können, ist es wichtig, dass wir personell gut aufgestellt sind. Es erfüllt mich mit Stolz, dass dies der Fall ist und wir in allen Bereichen, sei es bei der Mini- oder Jugendfeuerwehr oder im Einsatzdienst, kontinuierlich steigende Mitgliederzahlen verzeichnen. Besonders freut mich der deutlich zunehmende Frauenanteil in den Wehren. Wir sind bunt und heißen alle Personengruppen herzlich willkommen. Es ist schön zu sehen, dass sich die Freiwillige Feuerwehr auch weiterhin erfolgreich zwischen den vielfältigen Freizeit- und Ehrenamtsangeboten in unserer Stadt behaupten kann!“
Quelle: Feuerwehr Hamburg
Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!
Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:
