Saarland: Gedenkveranstaltung für getöteten Polizisten Simon Bohr

Die saarländische Landesregierung und Polizei des Saarlandes erinnerten am vergangenen Freitag an den im Einsatz getöteten Polizisten Simon Bohr mit einer Gedenkveranstaltung. Neben den Mitgliedern der Landesregierung und der Polizei haben zahlreiche weitere Gäste – insgesamt über tausend Menschen – aus anderen Bundesländern sowie aus der Großregion dem Polizeibeamten die letzte Ehre erwiesen. Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt würdigte sein Andenken.

Am Freitag fand die offizielle Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den in Völklingen getöteten Polizisten Simon Bohr statt.
Am Freitag fand die offizielle Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den in Völklingen getöteten Polizisten Simon Bohr statt.
Foto: MIBS / A. Weber

In der Saarlandhalle versammelten sich unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der „Blaulichtfamilie“, der Bundeswehr, der Justiz, der Kirchen, des Landes sowie der Städte und Gemeinden. Zudem nahmen viele Mitglieder des saarländischen Landtags mit ihren Fraktionsvorsitzenden und Bundestagsabgeordnete an der Veranstaltung teil.

Hintergrund

Am 21. August 2025, gegen 18:01 Uhr, kam es an einer Tankstelle in Völklingen an der Saar zu einem bewaffneten Raubüberfall. Ein männlicher Täter bedrohte die Tankstelle mit einem Messer und flüchtete anschließend zu Fuß.

Zwei Polizeivollzugsbeamte (PVB) verfolgten den 18-jährigen Täter deutsch-türkischer Abstammung. Im Zuge der Verfolgung kam es zu einem Gerangel, bei dem der Täter einem PVB die Dienstwaffe entreißen konnte und nach aktuellem Ermittlungsstand 17 mal auf den Beamten schoss. Simon Bohr ist wenig später im Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg wegen zwei Schussverletzungen behandelt worden, lag zwischenzeitlich im Koma und ist schlussendlich seinen schweren Verletzungen erlegen.

Aktueller Ermittlungsstand

Der mutmaßliche Täter ist während des Schusswechsels ebenfalls verletzt worden und am vergangenen Donnerstag aus dem Krankenhaus in eine Justizvollzugsanstalt verlegt worden. Der Staatsanwaltschaft Saarbrücken zufolge befinde er sich nicht mehr in akuter Lebensgefahr und sei ansprechbar. Die weiterhin erforderliche medizinische Behandlung könne daher nun in der Untersuchungshaft sichergestellt werden. Die Ermittlungen dauern an.

Trauer, Erschütterung und Solidarität  

Auch aus den Nachbarländern kamen Gesandte aus Politik und Polizei, um dem tragischen Tod des saarländischen Polizeibeamten zu gedenken, darunter der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling sowie sein Amtskollege aus Luxemburg, Léon Gloden. Der türkische Generalkonsul Mehmet Akif İnam gehörte ebenfalls zu den Gästen der Veranstaltung.

„Der Tod von Simon Bohr hat eine tiefe Wunde hinterlassen – in den Herzen seiner Familie, seiner Freunde, seiner Kolleginnen und Kollegen, in den Herzen der Saarländerinnen und Saarländer. Unsere Gedanken waren und sind bei ihnen allen und sie werden es immer sein. Simon Bohr stand für Pflichtbewusstsein, Gerechtigkeit und Einsatzbereitschaft. In seinem Sinne werden wir uns weiterhin für Sicherheit, Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt in unserer Gesellschaft einsetzen“, so die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger.

„Die Tat vom 21. August geht als eine der dunkelsten Stunden in die Geschichte der saarländischen Polizei ein.“ – Innenminister Reinhold Jost

Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt war zugegen: „Heute gedenken wir Simon Bohr, der vor zwei Wochen im Dienst auf schreckliche Weise aus dem Leben gerissen wurde. Er war Polizist, Vater von zwei Töchtern, Ehemann, Sohn, Bruder und Kollege. Wenn Polizisten angegriffen werden, richtet sich die Tat gegen uns alle – sie richtet sich gegen unseren Staat, unsere Ordnung und unsere gemeinsamen Werte. In dieser schweren Zeit der Trauer sind wir seinen Angehörigen, den Freunden und Kollegen von Simon Bohr tief verbunden. Unsere Gedanken und Gebete gelten seiner Familie.“

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