1,76 Millionen Ehrenamtliche ab 18 Jahren sind in Deutschland im Zivil- und Katastrophenschutz engagiert – mit insgesamt rund drei Prozent der deutschen Wohnbevölkerung ist die Engagementquote somit seit 1999 konstant.Dennoch geben nur knapp ein Drittel aller befragten operativ tätigen Organisationen, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft oder der Malteser-Hilfsdienst, an, ausreichend Mitglieder zu haben, um gestiegene Anforderungen zu bewältigen. Das belegt eine Studie von Zivilgesellschaft in Zahlen (kurz: ZiviZ) im Stifterverband im Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK).
Der Klimawandel begünstigt die Entstehung von Extremwettereignissen wie Stürmen, Starkregen oder Dürreperioden.
Um die Folgen zu bewältigen, müssen ehrenamtliche Einsatzkräfte immer häufiger ausrücken und immer längere Einsätze bestreiten.
Zudem falle gerade die Besetzung von ehrenamtlichen Leitungspositionen schwer. Auf diese sind die operativ tätigen Organisationen im Zivil- und Katastrophenschutz aber angewiesen, da nur 11 Prozent von ihnen über bezahlte Beschäftigte verfügen.
Wir in Deutschland dürfen zurecht stolz sein auf unser ehrenamtlich getragenes Hilfeleistungssystem und die zahlreichen Helfenden, die sich Tag für Tag für uns alle einsetzen. Damit der Zivil- und Katastrophenschutz die wachsenden Anforderungen auch künftig gut bewältigen kann, müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen. Als Teil einer Kultur der Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements, müssen wir die Helfendengleichstellung voranbringen, in die Nachwuchsgewinnung investieren und moderne Beteiligungsmöglichkeiten für Menschen ohne feste Zugehörigkeit zu einer Einsatzorganisation anbieten. Dies ist eine wichtige Aufgabe für die jetzt beginnende Legislaturperiode.
(BBK-Präsident Ralph Tiesler)
Bessere Rahmenbedingungen für das Ehrenamt
Zu den am häufigsten von den Befragten genannten Verbesserungsvorschlägen zählen neben der besseren Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf oder der besseren Information über Gelegenheiten zum ehrenamtlichen Engagement auch Punkte, die dem Bereich der Helfendengleichstellung zugeordnet sind.
Dazu gehören die steuerliche Freistellung von Aufwandsentschädigungen und Unkosten, die aus der ehrenamtlichen Tätigkeit anfallen oder die versicherungsrechtliche Absicherung.
Auch die öffentliche Förderung der privaten Hilfsorganisationen wird in der Studie thematisiert.
Öffentliche Fördermittel stellen im Haushaltsjahr 2021 nur acht Prozent der Einnahmen der operativ tätigen Organisationen dar. Wichtigste Einnahmequelle sind Mitgliedsbeiträge.
Als Erbringerinnen wichtiger Leistungen für die Gesellschaft wünschen sich 85 Prozent der im Bevölkerungsschutz operativ tätigen Organisationen, dass ihre Aktivitäten in Eigenregie durchgeführt, aber vom Staat finanziert werden.
Die Mitgliedzahlen ließen sich zudem über eine stärkere Mobilisierung unterrepräsentierter Gruppen steigern. Frauen beispielsweise machen bislang über alle Hilfs- und Einsatzorganisationen hinweg durchschnittlich nur 20 Prozent der Mitglieder aus.
Große Potentiale sieht die Studie auch bei der Einbindung von Menschen mit Migrationsbiografie oder von Menschen mit Behinderung.
Die Bereitschaft zum freiwilligen Engagement im Bevölkerungsschutz ist in Deutschland nach wie vor hoch. Dennoch geraten viele Organisationen zunehmend unter Druck. Es braucht dringend gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Strukturen – sei es durch bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf, den Abbau von Bürokratie oder die Öffnung für bislang unterrepräsentierte Gruppen, insbesondere Frauen oder Menschen mit Migrationsgeschichte.
(ZiviZ-Studienleiter Peter Schubert)
Bessere Rahmenbedingungen für das Ehrenamt
Zu den am häufigsten von den Befragten genannten Verbesserungsvorschlägen zählen neben der besseren Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf oder der besseren Information über Gelegenheiten zum ehrenamtlichen Engagement auch Punkte, die dem Bereich der Helfendengleichstellung zugeordnet sind.
Dazu gehören die steuerliche Freistellung von Aufwandsentschädigungen und Unkosten, die aus der ehrenamtlichen Tätigkeit anfallen oder die versicherungsrechtliche Absicherung.
Auch die öffentliche Förderung der privaten Hilfsorganisationen wird in der Studie thematisiert.
Öffentliche Fördermittel stellen im Haushaltsjahr 2021 nur acht Prozent der Einnahmen der operativ tätigen Organisationen dar. Wichtigste Einnahmequelle sind Mitgliedsbeiträge.
Als Erbringerinnen wichtiger Leistungen für die Gesellschaft wünschen sich 85 Prozent der im Bevölkerungsschutz operativ tätigen Organisationen, dass ihre Aktivitäten in Eigenregie durchgeführt, aber vom Staat finanziert werden.
Die Mitgliedzahlen ließen sich zudem über eine stärkere Mobilisierung unterrepräsentierter Gruppen steigern. Frauen beispielsweise machen bislang über alle Hilfs- und Einsatzorganisationen hinweg durchschnittlich nur 20 Prozent der Mitglieder aus.
Große Potentiale sieht die Studie auch bei der Einbindung von Menschen mit Migrationsbiografie oder von Menschen mit Behinderung.
Ein sicheres Fundament für den Zivil- und Katastrophenschutz der Zukunft
Als zentrale Stelle für die bundesweite Förderung des Ehrenamts arbeitet das BBK intensiv daran, unterrepräsentierte Gruppen für das Ehrenamt zu gewinnen, beispielsweise durch die BBK-Kampagne „Egal was du kannst, du kannst helfen“.
Auf der interaktiven Kampagnen-Karte finden Interessierte zudem schnell und einfach heraus, welche Engagement-Möglichkeiten es am eigenen Wohnort gibt. Mittlerweile sind dort über 10.000 Standorte der anerkannten Hilfs- und Einsatzorganisationen in Deutschland eingetragen.
Im Rahmen des Förderpreises „Helfende Hand“, welcher vom Bundesministerium des Innern und für Heimat vergeben wird, wird zudem 2025 ein Sonderpreis für inklusive Konzepte und Projekte ausgelobt, die die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen im Zivil- und Katastrophenschutz fördern.
Erkenntnisse zum ehrenamtlichen Engagement
Weitere Erkenntnisse zum ehrenamtlichen Engagement im Zivil- und Katastrophenschutz finden Sie im Detail ab jetzt in der vollständigen Studie.
Bei der Studie „Engagement im Ernstfall – Zahlen und Fakten zu freiwilligem Engagement und zivilgesellschaftlichen Organisationen im Bevölkerungsschutz “ handelt es sich um eine Sonderauswertung, die im Auftrag des BBK von ZiviZ im Stifterverband durchgeführt wurde.
Die Studie vereint Daten aus dem Deutschen Freiwilligensurvey, dem ZiviZ-Survey und dem Vereinsregister zu einer umfassenden Analyse von Trends, Strukturen und Herausforderungen im Zivil- und Katastrophenschutz.
Für Fragen zu Zivilgesellschaft in Zahlen im Stifterverband wenden Sie sich gerne an Peter Schubert, ZiviZ im Stifterverband.
Quelle: BBK
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