Hochsensible Monitoring-Technologie im Dauereinsatz

Die Grundlage der Rohde & Schwarz-Systeme bildet die kontinuierliche Überwachung des Funkwellenspektrums. Die als Monitoring Receiver konzipierten Geräte sind darauf ausgelegt, auch in stark verrauschten Umgebungen automatisiert einzelne Signale zu erkennen. Dabei decken sie ein beeindruckendes Spektrum von 8 Kilohertz bis 8 Gigahertz ab – von Langwellen für Schiffs- und LKW-Kommunikation bis hin zu WLAN-Frequenzen bei 5,8 Gigahertz.

Diese Breitband-Technologie ist in Zeiten zunehmender Kommunikationsvielfalt unverzichtbar geworden. „Es gibt heutzutage so viele Kommunikationssysteme, dass man gar nicht mehr die Möglichkeit hat, jedes störende System per Hand zu untersuchen“, beschreibt Martin Woywod, Produktmanager für C-AUS bei Rohde&Schwarz, die Herausforderung. Die automatisierten Drohnenabwehrsysteme durchsuchen daher kontinuierlich den heterogenen Signalstrom nach verdächtigen Datenmustern und bereiten die Informationen für weitere Schutzmaßnahmen auf.

Präzise Erkennung von über 200 Drohnensignalen

Die Detektoren von Rohde & Schwarz sind auf mehr als 200 verschiedene Drohnensignale programmiert und können bei der Identifikation eines solchen Signals sofort Alarm auslösen. Dabei erfolgt nicht nur die Detektion, sondern auch die Lokalisierung der Drohne mit einer Genauigkeit von etwa 2 Grad – ein Wert, mit dem das Unternehmen im zivilen Sektor weltweit führend ist.

Besonders relevant wird diese Technologie beim Schutz kritischer Infrastrukturen. Flughäfen sind dabei besonders häufig betroffen, aber auch Häfen, Umspannwerke und Krankenhäuser stehen im Fokus unerlaubter Drohnenflüge. „Man kann nicht ausschließen, dass es vielleicht doch eine feindliche Nation ist, die mit dem Drohnenflug versucht Informationen zu gewinnen“, warnt Woywod vor den möglichen Risiken.

Katz-und-Maus-Spiel mit der Bastlerszene

Die Einschätzung, ob es sich um ein sicherheitsgefährdendes Gerät oder ein harmloses Hobbygerät handelt, erfolgt unter anderem über die Analyse des jeweils empfangenen Signals, das Rückschlüsse auf die entdeckte Drohne ermöglicht. Problematisch wird es jedoch, wenn Drohnen von Nutzern manipuliert und aus verschiedenen Komponenten zusammengebaut werden – dann sind die Informationen zu den empfangenen Signalen bis auf die Existenz und Ortung nicht mehr zuverlässig.

Es entsteht ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel: Die Drohnen-Bastelszene passt sich kontinuierlich an die bekannten Kompetenzen der Drohnendetektionstechnologie an. Ein entscheidender Vorteil der Rohde & Schwarz-Systeme liegt jedoch darin, dass die Detektion und Ortung passiv erfolgt – die Schutzgeräte selbst können daher nicht im Funknetz lokalisiert werden.

Von der Detektion zur aktiven Abwehr

Neben der reinen Erkennung bietet Rohde & Schwarz auch aktive Gegenmaßnahmen an. Mithilfe von Multiband-Jammern kann die detektierte Drohne durch eine gezielte Störung des von ihr genutzten Signals gestoppt werden. Diese Funktion ist für Endnutzer von Schutzsystemen von besonderem Wert, da sie nicht nur vor der Bedrohung warnt, sondern diese dadurch auch neutralisieren kann.

Die Anwendungsbereiche erstrecken sich dabei über den Schutz kritischer Infrastrukturen hinaus. Auch bei Großveranstaltungen mit hohem Publikumsverkehr und entsprechend erhöhtem Sicherheitsbedarf kommen die Systeme zum Einsatz, wie beispielsweise bei den letzten Olympischen Spielen in Paris 2024.

Flexible Lösungen für verschiedene Einsatzszenarien

Rohde & Schwarz bietet dabei nicht nur stationäre Antennenanlagen, sondern auch transportable Lösungen mit Monitor zum Ablesen der empfangenen Signale. Diese Flexibilität ermöglicht es, die Drohnendetektion je nach Anforderung und Einsatzszenario anzupassen.

Die große Bandbreite der Technologie von Rohde & Schwarz zeigt, wie sich die Sicherheitsbranche an die wachsenden Bedrohungen durch Drohnen anpasst und dabei hochentwickelte Funktechnik zum Schutz kritischer Bereiche einsetzt.