Die Firma deconta bewegt den Markt regelmäßig mit innovativen Technologien rund um das Thema Dekontamination. In über 25 Jahren Firmengeschichte kann das einstige Familienunternehmen daher auf zahlreiche Meilensteine zurückblicken. CPM war mit dem Security Network vor Ort und erhielt einen besonderen Einblick in die Arbeit am Standort Isselburg im nördlichen Nordrhein-Westfalen.
Am Entwicklungs- und Produktionsstandort Isselburg, dem Hauptsitz der Firma, werden Dekontaminations-, Luft- und Abwasserfilteranlagen sowie Messgeräte für verschiedene Anwendungsbereiche geplant und gebaut. Besonders stolz ist man in allen Abteilungen darauf, dass beinahe jedes Einzelteil im Haus selbst hergestellt wird. Die weiteren Niederlassungen in Frankreich, Italien, Spanien und der Schweiz konzentrieren sich auf Service und Vertrieb mit dem Ziel, einen stabilen Standpunkt im europäischen Markt zu generieren.
Security Network stellt vor – Deconta und Klaus Albert
Klaus Albert ist Head of deconta rescue und hat uns bei unserem Firmenbesuch begleitet. Security Network stellte ihm fünf Fragen, um einen ersten Einblick in das Wesen von deconta zu bekommen.
* Beschreiben Sie Ihr Unternehmen in 3 Worten *
Hersteller – von – Dekontaminationsanlagen.
* Was macht Ihr Unternehmen so einzigartig? *
Die Technologie, die im Schadstoffsanierungsbereich schon seit vielen Jahren zur Anwendung kommt, auch im Bereich der BOS zur Anwendung zu bringen, macht unser Unternehmen besonders. Unsere Alleinstellungsmerkmale sind darüber hinaus, dass wir nicht nur die Einsatzkräfte vor Kontaminationsschäden schützen, sondern gleichzeitig auch die Umwelt durch unsere Luftreinigungs- und Abwasserfiltrierungssysteme.
* Welchen Mehrwert bringen Sie Ihrem Sektor? *
Als Mehrwert ist allem voran zu nennen, dass wir mit unseren Anlagen deutlich den Gesundheitsschutz der Einsatzkräfte verbessern.
* Wofür steht Ihr Unternehmen? *
Unser Unternehmen steht für eine auf die Anwender spezifisch angepasste Einsatztechnologie zur mobilen und stationären Dekontamination.
* Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in fünf Jahren *
In fünf Jahren sehe ich deconta als einen der führenden Hersteller von Dekontaminationsanlagen im Bereich der Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen in ganz Europa.
Unternehmensbereiche der deconta group
Die deconta group teilt sich in drei große Unternehmensbereiche auf: deconta safety, deconta pure air und deconta rescue.
deconta safety
‚deconta safety‘ konzentriert sich auf die sogenannte Schad- und Gefahrstoffsanierung, damit Arbeitskräfte im Baubereich vor gesundheitsschädlichen Stoffen wie Asbest, künstlichen Mineralfasern (KMF), polychlorierten Biphenylen (PCB), Chlorparaffinen (CP), polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), Pentachlorphenol (PCP), Blei, Chrom-VI, Baumischstäuben und Schimmelpilzen geschützt werden.
deconta pure air
Der Bereich ‚deconta pure air‘ hat sich aufgrund der hohen Anforderungen an hygienische Luftreinigung, die während der Corona-Zeit herrschten, als eigener Betriebszweig entwickelt. Anders als viele andere Betriebe arbeiteten die Angestellten bei deconta damals trotz Lockdown im 2-Schicht-Betrieb, um der immensen Nachfrage nach Luftfiltern zum Infektionsschutz nachkommen zu können.
Diese Geräte ermöglichen das Herausfiltern von Viren und anderen schädlichen Partikeln aus der Raumluft und verringern somit das Infektionsrisiko. Außerdem gibt es Optionen, die herausgefilterten Schadstoffe mittels einer UV-Einrichtung abzutöten. Seit dem Ende der Pandemie sei der Markt für Luftreinigungssysteme wieder zurückgegangen, obwohl der Nutzen sauberer Luft auch über die Bewältigung einer pandemischen Situation hinaus groß sei, sagt Klaus Albert, Head of deconta rescue. Daher würden auch in allen Räumen der Firma die eigenen Geräte weiterhin eingesetzt, um den Mitarbeitenden eine gesunde und angenehme Arbeitsumgebung zu gewährleisten.
deconta rescue
‚deconta rescue‘ fokussiert sich als dritte Unternehmenssparte auf das Thema CBRN-Schutz (chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear) und die Verhütung von Kontaminationsverschleppungen durch Einsatzkräfte. Wie auch die eng mit deconta zusammenarbeitende Organisation FeuerKrebs gUG immer wieder betont, sind die Abläufe im Feuerwehralltag vielerorts noch nicht auf eine schnelle, zuverlässige und umweltverträgliche Dekontamination von Ruß und anderen Gefahrstoffen ausgelegt, was schlussendlich zu gesundheitlichen Problemen und einem erhöhten Krebsrisiko führt.
Hier setzt deconta mit Erfolg an: So brachte die Firma aus Isselburg 2022 das erste Dekontaminationssystem als Anhängerlösung in den Feuerwehrmarkt ein. 2024 gelang der nächste Clou mit der Lieferung eines LKW-Sonderfahrzeuges mit einer mehrstufigen Dekontaminationsanlage an die Berufsfeuerwehr Worms sowie eines Abrollbehälters an die Feuerwehr Ahaus. Weitere Neuheiten werden nach Firmenangaben bald folgen und somit die Mission einer höheren Arbeitssicherheit für Feuerwehrleute weiter voranbringen.
Neben der Errichtung von Anlagen für den Feuerwehrdienst profitieren auch Arbeitende im Veterinär- und Gesundheitswesen von den Schutzvorrichtungen von deconta.
Funktionsweise und Besonderheiten der deconta-Anlagen
Das Grundprinzip der großen Dekontaminationsanlagen von deconta basiert auf einem 3-Kammer-Konzept: Im ersten Raum, dem Schwarzbereich, entkleidet sich die Person und wirft die kontaminierte Kleidung über eine abgedichtete Luke in einen verschließbaren Plastikbeutel. Anschließend betritt sie den Duschraum, in dem sie nach einem technisch automatisierten Schema duscht und so die Haut von den Schadstoffen reinigt. Im letzten Raum kleidet sich die Person mit frischer Kleidung an und verlässt vollkommen dekontaminiert die Anlage.
Die firmeneigenen Dekontaminationsanlagen weisen über diesen Aufbau hinaus einige Besonderheiten auf, die in dieser Form auf dem Markt selten zu finden sind. Klaus Albert nennt hier allem voran das Unterdruckhaltesystem, das in allen Modellen verbaut wird und dafür sorgt, dass in der gesamten Anlage dauerhaft ein Unterdruck herrscht, der Schadstoffe in den ‚schwarzen‘ Kontaminationsbereich transportiert und so aus dem sauberen Weißbereich fernhält.
Außerdem sei der Aspekt der Abwasserdekontamination als Innovation zu erwähnen: Durch den Betrieb der Anlagen werden über das Abwasser keine Schadstoffe in die Umwelt freigesetzt, da dieses innerhalb des Dekontaminationssystems gereinigt wird. Was sich wie eine Selbstverständlichkeit anhört, ist allerdings noch der Alltag vieler Brandbekämpfer, die beispielsweise ohne besondere Vorrichtung draußen mit Löschwasser ihre Stiefel abspülen und das Wasser unbearbeitet im Boden versickern lassen.
Damit dieser Umstand vermieden werden kann, versuche deconta sowohl mit fest verbauten Sonderfahrzeugen als auch mit Anhängerlösungen und Sonderanfertigungen den jeweiligen Ansprüchen der Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehren gerecht zu werden. So besitzen die Anhängerlösungen zum Beispiel in der Regel eine höhenverstellbare Kupplung, um die Anlagen sowohl mit PKW, Transporter und LKW an den jeweiligen Einsatzort transportieren zu können. Unabhängig vom Fahrgestell sind die Dekontaminationsanlagen mit Gas zur zügigen Erwärmung der Innenräume und des Wassers zum Duschen ausgestattet. Mittlerweile werden laut Klaus Albert daneben auch Photovoltaiklösungen angefertigt.
Dass Dekontaminationsanlagen, welcher Art auch immer, noch nicht flächendeckend zur Ausstattung von Feuerwehren gehören, scheint größtenteils eine finanzielle Frage zu sein. Da Feuerwehren von den Kommunen organisiert und finanziert werden, müsse hier noch weitere Aufklärungsarbeit über den Nutzen von Dekontaminationsanlagen betrieben werden.
Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!
Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:
