Polizei und Wirtschaft arbeiten in Nordrhein-Westfalen eng zusammen, um gegen Cyberkriminalität vorzugehen. Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) und die Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft West e. V. (ASW West) verstärken diese Zusammenarbeit und haben dafür die „Cyberallianz.Wirtschaft.NRW“ gestartet. Diese neue Sicherheitspartnerschaft bietet Unternehmen sowie öffentlichen Institutionen und Behörden die Möglichkeit, sich besser auf Cyberangriffe vorzubereiten. Im Digitalen Beratungs- und Präventionszentrum der Polizei NRW kamen Vertreter aller Seiten zusammen, um die Allianz feierlich zu beginnen.
„Cyberangriffe passieren heute fast täglich überall rund um die Uhr. Deshalb ist es weniger eine Frage des Ob, sondern des Wann. Darum muss Prävention Pflicht sein, auch für kleine und mittlere Unternehmen“, sagt NRWs Innenminister Herbert Reul. Am Dienstag, 17. Juni 2025, erfolgte die offizielle Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen dem LKA NRW und der ASW West. Das Event, das neben Innenminister Herbert Reul und dem Vorsitzenden der ASW West, Christian Vogt, von weiteren geladenen Gästen vor Ort sowie durch Interessierte am Bildschirm verfolgt wurde, diente einem ersten Austausch und bot einen Ausblick auf die geplanten Angebote.
ASW West und LKA arbeiten Hand in Hand
Die Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft West e.V. ist ein branchenübergreifender Wirtschaftsschutzverband in Nordrhein-Westfalen, der als zentrale Plattform Unternehmen in Fragen der physischen, digitalen und organisatorischen Sicherheit unterstützt und den Austausch fördert.
Gemeinsames Ziel ist die Verbesserung der Reaktionsfähigkeit auf Cyberattacken. „Viele Firmen sind auf das Chaos nach einem erfolgreichen Cyberangriff nicht vorbereitet. Wir spielen diese Situationen durch, lernen voneinander und stimmen uns ab, damit die Firmen schneller wieder den Betrieb aufnehmen können und die Polizei erfolgreich ermitteln kann.“, sagt Helmut Picko, Leitender Kriminaldirektor des Landeskriminalamtes NRW.
Die Allianz verbindet Wirtschaft, Verbände und Polizei auf regionaler Ebene. „Besonders kleine und mittlere Unternehmen profitieren von den niedrigschwelligen Angeboten, konkreten Handlungsempfehlungen und persönlichen Ansprechpartnern in den Polizeibehörden“, sagt Christian Vogt, Vorstandsvorsitzender der ASW West e. V. Verantwortliche solcher Unternehmen werden eng eingebunden und praxisnah auf den Ernstfall vorbereitet.
Das Wichtige mit dem Angenehmen verbinden
Durch gemeinsame Planspiele und realitätsnahe Szenarien mit den Experten der Interventionsteams Digitale Tatorte der Polizeibehörden sollen die Resilienz und das Bewusstsein für Cyberrisiken deutlich erhöht werden. „Die Interventionsteams in den Polizeipräsidien Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Münster, Köln und beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf ermitteln bei schwerwiegenden Angriffen auf IT-Systeme. Mit Fachexpertise verfolgen sie digitale Spuren in allen Kriminalitätsbereichen, zum Beispiel bei Wirtschaftskriminalität, Staatsschutzdelikten, Cybererpressungen und anderen Verbrechen“, erklärt Helmut Picko.
Die Erkenntnisse aus den Planspielen sowie Tipps zu präventiven Maßnahmen und Hinweise auf aktuelle Gefahren thematisieren die Fachleute bei Lunchtalks. Diese finden regelmäßig im Digitalen Beratungs- und Präventionszentrum der Polizei NRW statt. Bis zu 5.000 Interessierte können live digital eingebunden werden, anonym Fragen stellen und an Umfragen teilnehmen. Durch den offenen Austausch mit den Experten und anderen Unternehmen lernen die Teilnehmenden, Cybervorfälle frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen.
Ziel der Cyberallianz.Wirtschaft.NRW
„Mit unserer Cyberallianz.Wirtschaft.NRW schaffen wir eine starke Community, die Unternehmen und Behörden in der digitalen Sicherheit zusammenbringt“, hebt der Leiter der Abteilung Cybercrime des LKA NRW Helmut Picko hervor. „Es handelt sich um ein wegweisendes Kooperationsprojekt zum Schutz der heimischen Wirtschaft. Der Schulterschluss von Staat und Wirtschaft hilft, um gemeinsam schneller und schlagkräftiger auf digitale Angriffe zu reagieren. Damit tragen wir dazu bei, Nordrhein-Westfalen als sicheren Wirtschaftsstandort zu stärken“, ergänzt Christian Vogt.
Unter dem Auftrag des Innenministeriums ist die Cyberallianz.Wirtschaft.NRW in ein ganzes Paket strategischer Maßnahmen eingebettet, um langfristig die Sicherheit im digitalen Raum zu erhöhen. Der Erfolgsmotor: Zusammenarbeit und die Nutzung von Synergien. NRW-Innenminister Herbert Reul sagte hierzu im Interview
„Wenn sich Polizei und private Unternehmer zusammentun, bekommt das Thema einen ganz anderen Wumms“
und stellte damit die Option in Aussicht, dass das nordrhein-westfälische Vorgehen der Cyberallianz eine Vorbildfunktion für andere Länder und den Bund einnehmen könne.
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