Critical Communications World (CCW) 2025 in Brüssel

Zwischen dem 17. und 19. Juni 2025 verwandelte sich das Brussels Expo in Brüssel erneut in den Hotspot der kritischen Kommunikationsbranche. Die 16. Ausgabe der Critical Communications World (CCW) präsentierte sich in diesem Jahr unter dem Motto „Working Together: Advancing Global Critical Communications for a Safer, More Connected World“. Über 20 Jahre nachdem CCW seinen Anfang nahm, zeigte sich deutlich, dass die Veranstaltung nicht nur ein Schaufenster für Technologie ist, sondern ein strategischer Knotenpunkt für internationale Kooperationen, Netzwerke und marktprägende Innovationen.

Die CCW fand vom 17. bis 19. Juni 2025 mit einem umfangreichen Programm statt – Keynotes, Panel-Debatten, Aussteller-Flächen und Technologietouren begeisterten die Besucher
Die CCW fand vom 17. bis 19. Juni 2025 mit einem umfangreichen Programm statt – Keynotes, Panel-Debatten, Aussteller-Flächen und Technologietouren begeisterten die Besucher
Foto: CPM Security Network / Marc Eschbach

Der belgische Host-Operator ASTRID, Betreiber des landesweiten TETRA-Netzes, übernahm 2025 erstmalig die Gastgeberrolle – als Ausrichter mit Tradition und gleichzeitig zukunftsweisend in Richtung breitbandgestützte Mission-Critical-Netzwerke. Gemeinsam mit internationalen Partnern wie Motorola, Ericsson, Nokia, Airbus & Co. wurde eine Bühne geschaffen, auf der bahnbrechende Neuerungen, technische Reife und strategische Weichenstellungen diskutiert und demonstriert wurden.

Die Messe zeichnete sich durch Technologietiefe und Branchenrelevanz aus. Die wichtigsten Themen im Überblick:

Breitband-Migration & Hybrid-Ansätze

Die Transformation von TETRA-Schmalbandkommunikation hin zu MCXfähigen 4G/5G-Lösungen stand im Fokus. ASTRID stellte den Umsetzungspfad vor: Eine hybride Infrastruktur, die kommerzielle Netze nutzt, aber Staatskontrolle über Kernnetze gewährleistet. Entscheidend für Entscheidungsträger: Ein sorgsam abgestimmtes Gleichgewicht zwischen Performance, Cybersicherheit und Versorgungssicherheit.

5G NonTerrestrial Networks (NTN) & Satellitenintegration

Standfinalen zufolge wurden Satellitenlösungen vorgestellt, die 5G-Konnektivität außerhalb urbaner Bereiche oder bei Netzüberlastung sicherstellen . Entscheidend ist hier die nahtlose Einbindung in MCX-Netze, um Bedienbarkeit und Redundanz auch in Krisengebieten sicherzustellen.

IoT, KI & AR – Sensorik und Datenoptimierung

Über IoT-Szenarien, AI-unterstützte Datenanalysen bis hin zu AR-Applikationen mit halb-digitaler Lageaufklärung war KI allgegenwärtig . Beispielhaft: integrierte Sensoren in Einsatzkleidung zur Echtzeitüberwachung von Vitalparametern, Hitze oder chemischen Risiken.

Wearables, Robotik & Drohnen

Drohnen als Lageüberwachung – ergänzt durch Robotik in Such& Rettung – waren prominent vertreten. Der Fokus lag auf Integration in MCX-Ökosysteme und autonomer Einsatzsteuerung.

Energiemanagement & Nachhaltigkeit

Innovative Energiespeicher, Energieerntung (Energy Harvesting) und nachhaltige PowerSysteme wurden als Grundlage vorgestellt, um Ausrüstungen unabhängig von externer Stromversorgung autark zu betreiben .

Cybersicherheit & Resilienz

Die Absicherung kritischer Netze war zentrales Thema: MultiLayer-Architekturen, kontinuierliches Monitoring, QuantumResilienz und internationale Standards (MCX, 3GPP) prägten viele Vorträge.

MCXStandards & Interoperabilität

Aktuelle Fortschritte zur Standardisierung, Frequenzpolitik und länderübergreifender Interoperabilität wurden diskutiert. Ziel: Einheitliche, handlungsfähige MCX-Infrastrukturen in Europa.

Europaweite Sichtbarkeit

Die CCW markiert einen Meilenstein für Europa: mit ASTRID, BroadEUNet und einem harmonisierten Technologiepfad zur Breitbandmigration setzt sich Brüssel als Schrittmacher in Position. Europäische Regulatorik, gemeinsame Spectrum-Allokation und MCXKompatibilität sind nun greifbar im Fahrplan bis Ende der Dekade.

Einsatzreife & Marktrelevanz plus Sicherheit

Ein kritischer Punkt ist, dass Technologien nicht nur in Laborumgebungen funktionieren müssen. Die vorgestellten UseCases – Smart Wearables mit Sensorik, MCXDrohnenplattformen, resilienter Betrieb bei Blackouts – beweisen industrieerprobte Reifegrade.

Cybersecuritythemen waren omnipräsent – Auftakt der Branche, nach disruptiven Sicherheitsvorfällen proaktiv die technischen und regulatorischen Widerstandslinien zu stärken.

Mit energiefokussierten Lösungen ist ein Trend erkennbar: Kommunikation muss unabhängig, lange einsatzbereit und klimaneutral funktionieren – auch das zeigte, dass CCW heute nicht nur funk-, sondern gesellschaftsrelevant ist.

Die Critical Communications World 2025 in Brüssel lieferte klare Impulse:

  1. Hybrid-Breitbandmigration auf MCX-Architekturen mit TETRAFallback im Fokus.
  2. Satelliten- und NTNKonnektivität als essenzieller BackupBaustein.
  3. KI, IoT & AR als zentrale Bestandteile moderner Einsatzsteuerung.
  4. Resilienz & Cybersecurity dominieren Designprinzipien.
  5. Energieautonomie & Nachhaltigkeit sind fester Teil der Kommunikationsarchitektur.
  6. BreitbandStandards & Regulatorik treiben europäische Harmonisierung voran.

Für Entscheider in öffentlichen Institutionen, Betreibern und Herstellern ist die CCW 2025 nicht nur ein Rückblick, sondern ein Gestaltungsrahmen: Die gezeigten Technologien sind real, preislich und strategisch präsent – und verlangen nun Umsetzungsschritte. Der Umstieg auf MCX, europaweite Interop-Initiativen und konsequente Cybersicherheit sind keine Zukunftsvision mehr, sondern beschlossene Aufgaben innerhalb dieser Dekade.

Autor: Marc Eschbach

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