Es begann mit Christoph 1 – Deutschlands modernstes Luftrettungszentrum eröffnet

Am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen hat die ADAC Luftrettung ihren hochmodernen Luftrettungscampus eröffnet. (Security Network berichtete) Auf rund 16.000 m² vereint das Zentrum künftig Ausbildung, Technik, Flugbetrieb, Forschung und Verwaltung unter einem Dach. Mit modernsten Simulatoren, realitätsnahen Trainingsbereichen und innovativer Infrastruktur setzt der Campus neue Maßstäbe für Sicherheit, Effizienz und die Zukunft der Luftrettung in Deutschland.

Besonders das Zusammenspiel verschiedener Organisationen und Teams soll in Oberpfaffenhofen auf dem ADAC Luftrettung Campus geübt werden.
Besonders das Zusammenspiel verschiedener Organisationen und Teams soll in Oberpfaffenhofen auf dem ADAC Luftrettung Campus geübt werden.
Foto: CPM / Navid Linnemann

Seit dem Start des ersten „Christoph“‑Hubschraubers im November 1970 ist die ADAC Luftrettung zu einer tragenden Säule der modernen Luftrettung in Deutschland geworden. Mit 38 Stationen, 60 Helikoptern und rund 1,3 Millionen Einsätzen zählt sie heute zu den größten Organisationen ihrer Art in Europa.

Im 55. Jubiläumsjahr wurde bei der ADAC Luftrettung ein neues Kapitel aufgeschlagen: Der Campus in Oberpfaffenhofen – gelegen im Technologie- und Luftfahrtstandort westlich von München – ist ein strategischer Schritt in Richtung Zukunft. Hier sollen nicht nur das Personal der ADAC Luftrettung geschult werden, sondern auch die Teams anderer Organisationen und Behörden.

„United in Safety“ – Alle Kompetenzen unter einem Dach

Der Campus erstreckt sich über eine Fläche von etwa 16.000 Quadratmetern und ist in zwei Gebäudekomplexe gegliedert. Hier soll rund 280 Mitarbeitende tätig werden – aus Bereichen wie Verwaltung, Training, Technik, Flugbetrieb und Forschung.

Der neuen ADAC Luftrettung Campus in Oberpfaffenhofen.
Der neuen ADAC Luftrettung Campus in Oberpfaffenhofen.
Foto: CPM / Navid Linnemann

Der Standort wurde bewusst so gewählt, dass sämtliche Kernkompetenzen der Luftrettung zentral gebündelt werden: vom Hubschrauberpiloten über den Notarzt bis hin zur Wartungscrew. Laut ADAC Luftrettung soll unter dem Motto „United in Safety“ die Zusammenarbeit und Effizienz in der gesamten Rettungskette stärken.

„Unser Campus wird ein Ort der interdisziplinären Begegnung, des Dialogs und des Austausches“, sagte Frédéric Bruder, der Vorsitzende der Geschäftsführung der ADAC Luftrettung, bei der Eröffnung. „Er steht sinnbildlich für unsere Überzeugung, dass Innovation und Fortschritt dort entstehen, wo Menschen sich austauschen, miteinander sprechen und voneinander lernen.“

Ein Highlight ist der Simulator für Windentraining.
Ein Highlight ist der Simulator für Windentraining.
Foto: CPM / Navid Linnemann

Zukunftsorientierte Infrastruktur

Neben den Trainingsmöglichkeiten beherbergt der Campus Verwaltung, Konferenzräume, moderne Büros und eine Kantine für rund 280 Mitarbeitende. Die Hangars bieten Platz für vier Hubschrauber inklusive Wartungs- und Instandhaltungseinrichtungen

Einsatz der Retter in der Übungswohnung.
Einsatz der Retter in der Übungswohnung.
Foto: CPM / Navid Linnemann

„Wir schaffen hier durch kurze Wege wichtige Synergien, um in allen Unternehmensebenen noch besser, schneller und flexibler auf die Veränderungen und Herausforderungen im Gesundheitswesen und der Akutversorgung reagieren zu können“, ergänzte Bruder.

Das erfolgt insbesondere durch die zentrale Bündelung aller Tochtergesellschaften – ADAC HEMS Academy, ADAC Heliservice, ADAC Telenotarzt und HMotion in Kooperation mit Airbus Helicopters – entstehen Synergien, die Effizienz und Einsatzbereitschaft deutlich erhöhen.

Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung.
Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung.
Foto: CPM / Navid Linnemann

ADAC Luftrettung Campus – Modernste Trainingsmöglichkeiten

Ein Herzstück des Campus ist die umfangreiche Ausbildungs- und Trainingsinfrastruktur. Hier können Hubschrauberpiloten, medizinisches Personal und technische Crews unter realistischen Bedingungen beispielsweise das Verladen von Patienten oder die Übergabe an Krankenhauspersonal trainieren:

  • Simulatorhallen: Modernste Simulatoren für die Hubschraubertypen H135 und H145 ermöglichen Notfallszenarien wie Triebwerksausfälle, Ausweichmanöver bei schwierigen Wetterbedingungen und präzise Windenrettung.
  • Urban Rescue Trainingsbereiche: In einer nachgebauten Wohnung werden Rettungseinsätze in beengten urbanen Strukturen geübt. Dabei steht ein umfangreiches Set an Variationen – vom Rentner-Apartment bis zur verwahrlosten Junkie-Bude – zur Verfügung, um möglichst realistische Übungsumgebungen zu schaffen. Dazu gibt es Räumlichkeiten, die Außenbereiche und ein Krankenhaus darstellen.
  • Telemedizinische Integration: Auch der ADAC Telenotarzt kann mit einer Station direkt in die Übungen eingebunden werden, sodass wirklich sämtliche Glieder der Rettungskette bei Übungen im Campus einbezogen werden können.
  • Windenübungen und Feuerlöschen im Simulator: Spezielle Trainingsbereiche stehen für einzelne Übungsbereiche wie beispielsweise Windenrettungen oder den Umgang mit Feuerlöschern zur Verfügung.
  • Interdisziplinäre Übungsszenarien: Alle Berufsgruppen – Piloten, Notärzte, Pflegekräfte, technische Crews – trainieren gemeinsam, um Kommunikation und Koordination in realistischen Rettungsmissionen zu optimieren.
Im Krankenhaus-Bereich des Campus stehen realistische Puppen zur Verfügung, die Mimik, Tränen und Geräusche von sich geben können.
Im Krankenhaus-Bereich des Campus stehen realistische Puppen zur Verfügung, die Mimik, Tränen und Geräusche von sich geben können.
Foto: CPM / Navid Linnemann

Durch diese vielfältigen Möglichkeiten können Einsatzkräfte nicht nur technische Abläufe perfektionieren, sondern auch die Zusammenarbeit in hochstressigen Situationen trainieren.

Die Integration von Virtual Reality, realistischen Übungsmodellen und telemedizinischer Unterstützung macht den Campus zu einem weltweit einzigartigen Zentrum der Luftrettungsausbildung.

Einweihung und Ausblick

Die feierliche Einweihung im neuen ADAC Luftrettung Campus fand im Beisein von rund 250 Gästen statt – darunter der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. In den Ansprachen wurde betont, dass der Campus kein Prestigeprojekt, sondern eine strategische Notwendigkeit sei.

Luftrettung mal anders
Luftrettung mal anders
Foto: CPM / Navid Linnemann

Der demografische Wandel, steigende Anforderungen im Gesundheitssystem und die Kostenentwicklung im Rettungsdienst erforderten ein neues, konsolidiertes Modell der Luftrettung.

Mit dem neuen Campus in Oberpfaffenhofen zeigt die ADAC Luftrettung, wie moderne Notfallrettung heute funktionieren kann: effizient, vernetzt und praxisnah. Hier wird nicht nur trainiert, hier werden realistische Einsätze simuliert, Abläufe optimiert und Teams auf jede Situation vorbereitet – von der engen Wohnung bis zur Windenrettung im unwegsamen Gelände. Wer hier ausgebildet wird, geht vorbereitet in den Einsatz – und genau das macht die Luftrettung der Zukunft aus.

Auch große Simulatoren für den Flug im Rettungshubschrauber stehen zur Verfügung – betrieben werden Sie durch das Joint Venture HMotion.
Auch große Simulatoren für den Flug im Rettungshubschrauber stehen zur Verfügung – betrieben werden Sie durch das Joint Venture HMotion.
Foto: CPM / Navid Linnemann
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