Berliner Abend des DFV: Klare Worte und ein starkes Signal für den Zivilschutz in Europa

Beim Berliner Abend des Deutschen Feuerwehrverbandes und nach der Gründung des Europäischen Feuerwehrverbandes wurde am 21. Mai 2025 eines deutlich: Die Feuerwehr und der Zivilschutz in Deutschland und Europa stehen vor einem Wendepunkt – politisch, strukturell und finanziell. Hochkarätige Gäste aus Politik und Feuerwehrführung nutzten den Abend für klare Botschaften, mahnende Hinweise und einen Blick auf die sicherheitspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre.
Der Berliner Abend des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) fand am 21. Mai 2025 statt.
Der Berliner Abend des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) fand am 21. Mai 2025 statt.
Foto: Katrin Neuhauser / DFV

Eröffnet wurde der Abend von Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen und neuerdings auch des Europäischen Feuerwehrverbandes, der in seiner Begrüßung die Bedeutung der Feuerwehr als tragende Säule der Sicherheitsarchitektur in Deutschland betonte.

Staatssekretär Christoph de Vries (BMI): “Wir werden den Zivilschutz ausbauen”

In seiner Rede betonte Staatssekretär Christoph de Vries die zentrale Rolle des Bundesinnenministeriums (BMI) für den Bevölkerungsschutz. „Unsere erste Aufgabe ist es, im Haushalt für den Zivilschutz zu kämpfen“, sagte er. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verwies er auf die neue Bedrohungslage für Europa: „Putins Krieg hat eine zentrale Bedrohung geschaffen – dem müssen wir begegnen.“

De Vries kündigte an, dass der Zivilschutz nicht nur gestärkt, sondern mit moderner und hochkarätiger Ausstattung versehen werde. „Wir wollen, dass diese Stärkung bei allen in der Fläche ankommt – bei den Menschen, die täglich für unsere Sicherheit im Einsatz sind.“

Robert Mayer (ÖBFV): Europäischer Schulterschluss mit neuem Feuerwehrverband

Einen bedeutenden Schritt in Richtung europäische Zusammenarbeit stellte Robert Mayer, Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbands, vor: die Gründung eines neuen Feuerwehrverbands auf EU-Ebene. „Mit der Gründungsversammlung haben wir heute den Grundstein für etwas sehr Wesentliches gelegt – für 21 Nationen“, erklärte Mayer. Der neue Verband solle ein tragfähiges Netzwerk für Sicherheit und Hilfe über Ländergrenzen hinweg schaffen. „Zusammenarbeit und Zusammenhalt sind der Schlüssel zum Erfolg“, so Mayer weiter.

Dr. Karsten Homrighausen (Feuerwehr Berlin): “Zivilschutz ist Bundesaufgabe – aber kommunal umgesetzt”

Dr. Karsten Homrighausen, Landesbranddirektor von Berlin, nutzte die Bühne für einen deutlichen Appell: „Wir würden uns freuen, wenn vom Sondervermögen auch etwas bei uns ankommt.“ Der Zivilschutz sei eine originäre Aufgabe des Bundes, werde aber auf kommunaler Ebene umgesetzt – was entsprechende finanzielle Unterstützung erfordere.

Homrighausen richtete den Fokus auch auf die zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte. Eine laufende Studie untersucht die Ursachen – doch es brauche auch konsequente Antworten. „Wer uns angreift, muss die Strafe auf dem Fuß spüren“, sagte er. Es herrsche Unverständnis, wenn Täter wieder freigelassen würden. Besonders rund um den Jahreswechsel komme es zu gefährlichen Situationen. Homrighausen forderte deshalb, dass lokale Behörden eigenständig Pyrotechnik-Verbotszonen einrichten dürfen.

Ein weiterer Appell galt der Stärkung des BOS-Digitalfunknetzes, das für Feuerwehr und Rettungskräfte unverzichtbar sei.

Fazit

Der Berliner Abend des Deutschen Feuerwehrverbandes hat klare Signale ausgesendet: Für einen leistungsfähigen Zivilschutz braucht es politische Rückendeckung, entschlossene Investitionen, europäische Kooperation und den Schutz derer, die täglich für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz sind. Feuerwehr und Katastrophenschutz sind das Rückgrat unserer zivilen Sicherheit – national wie international.

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