Die Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland e.V. (ASWN) hat eine Koordinierungsstelle Gesamtverteidigung und OPLAN Deutschland für Wirtschaftsunternehmen eingerichtet. Mit der neuen Bundesregierung ist in der geopolitischen Lage der politische Wille erkennbar, die Gesellschaft und die Wirtschaft wehrhafter und resilienter auszurichten. Vor diesem Hintergrund stehen der Wirtschaftsverband ASW Nord im engen Austausch mit dem Operativen Führungskommando, sowie den Landeskommandos der Bundeswehr im Norden.
Dazu sagt ASWN-Geschäftsführer Markus Wagemann:
„Unser erklärtes Ziel ist es in den fünf norddeutschen Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern den Austausch zwischen Politik, Bundeswehr, Behörden, Kammern und unseren Mitgliedsunternehmen zu stärken. So sorgen wir gemeinsam dafür, dass wichtige Themen zur Gesamtverteidigung direkt auf den Tisch kommen – offen, vernetzt und auf Augenhöhe.“
Krisenvorsorge und Resilienz für Unternehmen: Vorschläge der ASWN
Auf der Website der ASWN befinden sich neben Links zu einschlägigen Informationsquellen bereits mehrere Merkblätter zu Themen rund um Gesamtverteidigung und dem OPLAN Deutschland. Folgende Tipps schlägt der Wirtschaftsverband für die Vorbereitung auf Krisenzeiten vor:
Rechtliche Grundlagen verstehen
Die Vorbereitung auf Krisenzeiten beginnt mit einem fundierten Verständnis der verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen. Unternehmen sollten sich intensiv mit den Bestimmungen des Grundgesetzes vertraut machen, insbesondere mit Artikel 80a GG zum Spannungsfall und Artikel 115a GG zum Verteidigungsfall. Diese Verfassungsartikel regeln außergewöhnliche Situationen und können weitreichende Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit haben. Ein tiefes Verständnis dieser Rechtslage ermöglicht es Unternehmen, angemessen zu reagieren und ihre Handlungsfähigkeit auch in Krisenzeiten aufrechtzuerhalten.
Strategische Sicherheitsplanung
Der systematische Aufbau einer umfassenden Sicherheitsstrategie bildet das Fundament für erhöhte Unternehmensresilienz. Diese Strategie sollte alle relevanten Bereiche des Unternehmens erfassen und verschiedene Krisenszenarien berücksichtigen. Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor unmittelbaren Bedrohungen, sondern auch um die Gewährleistung der Geschäftskontinuität unter erschwerten Bedingungen. Die Sicherheitsstrategie muss regelmäßig überprüft und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden.
Krisenstab etablieren und trainieren
Ein funktionsfähiger Krisenstab ist das Herzstück jeder Krisenvorsorge. Falls noch nicht vorhanden, sollten Unternehmen umgehend einen Krisenstab benennen, der aus Führungskräften verschiedener Unternehmensbereiche besteht. Dieser Krisenstab muss regelmäßig durch realitätsnahe Übungen geschult werden, um im Ernstfall schnell und koordiniert handeln zu können. Die Übungen sollten verschiedene Krisenszenarien durchspielen und die Kommunikationswege sowie Entscheidungsprozesse unter Zeitdruck testen.
Mitarbeitende einbeziehen und vorbereiten
Die Sensibilisierung und Betreuung der Mitarbeitenden zum OPLAN DEU (Operationsplan Deutschland) ist ein wesentlicher Baustein der Krisenvorsorge. Alle Beschäftigten sollten über die grundlegenden Aspekte der nationalen Sicherheitsvorsorge informiert werden und wissen, welche Rolle sie im Krisenfall spielen. Regelmäßige Schulungen und Informationsveranstaltungen schaffen das notwendige Bewusstsein und bereiten die Belegschaft auf außergewöhnliche Situationen vor.
Netzwerk aufbauen und Informationen beschaffen
Der Aufbau und die Pflege eines verlässlichen Informationsnetzwerks sind entscheidend für eine erfolgreiche Krisenvorsorge. Unternehmen sollten aktiv Kontakt zu verlässlichen Quellen wie der Bundeswehr, Industrie- und Handelskammern, Berufsverbänden und anderen relevanten Institutionen pflegen. Die regelmäßige Teilnahme an Informationsveranstaltungen und der kontinuierliche Austausch mit anderen Unternehmen erweitern das eigene Wissen und schaffen wertvolle Verbindungen, die in Krisenzeiten von großer Bedeutung sein können.
Fazit: Prävention gelingt durch Wissen und Kommunikation
Eine umfassende Krisenvorsorge erfordert die systematische Auseinandersetzung mit rechtlichen Grundlagen, die Entwicklung einer durchdachten Sicherheitsstrategie und die kontinuierliche Vorbereitung aller Beteiligten. Nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise können Unternehmen ihre Resilienz stärken und auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig bleiben.
Daneben stärkt die Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland das Bewusstsein dafür, dass Vernetzung und Austausch schon vor dem Eintreten eines Krisen- oder gar Verteidigungsfalls gepflegt werden müssen, um resilient und weiterhin arbeitsfähig zu sein.
Mit WhatsApp immer auf dem neuesten Stand bleiben!
Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal, um die Neuigkeiten direkt auf Ihr Handy zu erhalten. Einfach den QR-Code auf Ihrem Smartphone einscannen oder – sollten Sie hier bereits mit Ihrem Mobile lesen – diesem Link folgen:
