Am Samstag, den 28.06.2025, fand in Kassel eine große Katastrophenschutzübung des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland e. V. statt. Die ASB-Bundesübung 2025 beeindruckte mit einem enormen Aufgebot: 650 Rettungskräfte aus ganz Deutschland, mehrere ausländische Einsatzgruppen, über 120 geschulte Darsteller für realistische Verletzungsszenarien und rund 250 Einsatzfahrzeuge. Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Rettungsorganisationen verfolgten das Geschehen als Beobachter.
Drei Krisenszenarien fordern alle Fachdienste
Die Übungsleitung hatte in einer Vorbereitungszeit von etwa einem Jahr drei komplexe Notfallsituationen entwickelt, die bewältigt werden mussten:
- Der Absturz eines Heißluftballons mit mehreren Verletzten in einem Waldgebiet
- Ein Zugunglück durch Notbremsung am Kasseler Hauptbahnhof
- Eine Wasserrettungsaktion auf der Fulda
Diese Szenarien erforderten das perfekte Zusammenspiel verschiedener Spezialeinheiten: von klassischen Sanitätsteams über Wasserretter und Drohnenpiloten bis hin zu Rettungshunden und dem internationalen FAST-Team.
Ausbildung und Qualitätssicherung im Fokus
Das alle paar Jahre stattfindende Großmanöver dient mehreren strategischen Zielen. Im Mittelpunkt stehen die Evaluierung bewährter Einsatzkonzepte, die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Rettungsdiensten und die Belastungsprobe unter realitätsnahen Bedingungen. Diese Übung bildet für die Kräfte des ASB somit einen bedeutenden Eckpfeiler der Bevölkerungsschutz-Ausbildung.
Politische Weichenstellungen gefordert
ASB-Bundesvorsitzender Knut Fleckenstein nutzte die Gelegenheit für deutliche politische Botschaften. Er lobte zwar das beispielhafte Engagement der freiwilligen Helfer als Hoffnungszeichen für Deutschlands Ehrenamt, mahnte aber gleichzeitig strukturelle Reformen an. Seine Forderungen umfassen die rechtliche Gleichstellung aller Hilfsorganisationen, erweiterte Selbstschutz-Bildung in Schulen und ein bundesweites Krisenmanagement für Großschadensereignisse.
Unterstützung erhielt er dabei vom Hessischen Innenminister, der die Kasseler Übung als „zutiefst beeindruckend“ bezeichnete und die Helfergleichstellung als Koalitionsziel für die laufende Legislaturperiode bestätigte.
Zusätzliche Wasserrettungsübung zeigt Vielseitigkeit
Bereits am Vortag der großen ASB-Bundesübung hatten die Wasserretter ihr Können unter Beweis gestellt. Bei einer separaten Übung auf der Fulda simulierten sie einen Grillunfall unter einer Autobahnbrücke und demonstrierten ihre speziellen Rettungstechniken in schwierigem Terrain.
Verletztendarsteller sorgen für Realitätsnähe
Den Übungserfolg mitgetragen haben über 120 ehrenamtliche Verletztendarsteller, die mit professionellem Make-up und authentischen Verletzungsbildern für maximale Realitätsnähe sorgten. Von Brandverletzungen bis zu komplexen Schnittwunden – ihre Darstellungen forderten die Rettungskräfte heraus. Besonders bemerkenswert: Viele Bundesfreiwilligendienstleistende beteiligten sich mit großer Begeisterung an dieser wichtigen Aufgabe.
Übungsleitung zieht positive Bilanz
Michael Schnatz, verantwortlich für den Bevölkerungsschutz im ASB-Bundesverband, bewertete das Großmanöver als vollen Erfolg. Die nahtlose Koordination aller Fachdienste und die präzise Abstimmung der Einsätze hätten wertvolle Erkenntnisse für künftige Notfälle geliefert. Sein Fazit: „Teamarbeit rettet Leben“ – ein Grundsatz, der sich erneut bestätigt habe.
Würdigung der stillen Helfer
Neben den sichtbaren Akteuren trugen zahlreiche Helfer im Hintergrund zum Gelingen bei. Von den Küchenteams über die Make-up-Künstler bis zu den örtlichen Unterstützern aus Kassel und internationalen Partnern – alle leisteten ihren unverzichtbaren Beitrag.
Starkes Signal für den Ernstfall
Die ASB-Bundesübung 2025 vermittelt eine klare Botschaft: Deutschlands Katastrophenschutz ist gut aufgestellt. Durch gemeinsames Handeln und bundesweite Zusammenarbeit steht der ASB bereit, wenn es darauf ankommt – professionell, verlässlich und schlagkräftig.
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