„Ihr seid die Eliteeinheit des Rettungsdienstes“, betonte der bayerischeMinisterpräsident Dr. Markus Söder heute gegenüber der ADAC Luftrettung. „Immer dann, wenn es schnell [gehen muss], extrem gefährlich ist, wenn es auf Sekunden ankommt, […] dann braucht es einen Rettungshubschrauber.“ Söder sprach das Grußwort zum 55. Jubiläum der ersten Luftrettung in Deutschland. Gleichzeitig eröffnete die ADAC Luftrettung heute in Oberpfaffenhofen ihren neuen modernen Campus, auf dem sie künftig alle Kompetenzen unter einem Dach bündeln möchte.
Die ADAC Luftrettung feierten heute 55 Jahre „Christoph“ und blickt auf eine ganz besondere Erfolgsgeschichte zurück. Seit dem Start des ersten Rettungshubschraubers im Jahr1970 sind ihre Crews zu über 1,3 Millionen Einsätzen gestartet und haben unzähligeMenschenleben gerettet. Heute betreibt die Organisation 38 Stationen mit 60 Hubschraubernin ganz Deutschland und ist ein fester Bestandteil des Rettungsdienstes.
„Jeder von uns“, sagte Söder in seinem Grußwort, „kann in irgendeine Situation kommen, wo er dem lieben Gott danken wird, dass es euch gibt, dass es Rettungsorganisationen gibt, die helfen und dafür sage ich als Ministerpräsident für den Freistaat Bayern, einfach ein herzliches ‚Vergelts Gott‘.“
Mit Blick auf die zurückliegenden 55 Jahre stellte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, fest, dass die Verlässlichkeit das höchste Gut der Luftrettung sei. „Wir wollen“, so Bruder, „dass die Menschen da draußen das Vertrauen und die Gewissheit haben, dass – wenn sie Hilfe brauchen und die Luftrettung rufen – dass wir dann da sind.“
Einweihung ADAC Luftrettung Campus in Oberpfaffenhofen
Neben der Feierstunde zu 55 Jahre „Christoph“ ging es bei heute auch um ein ganz zentrales Projekt der ADAC Luftrettung: die Einweihung des neuen ADAC Luftrettung Campus amSonderflughafen Oberpfaffenhofen. Hier schafft die gemeinnützige Organisation eininternational beachtetes Kompetenzzentrum. Auf 16.000 Quadratmetern vereint der CampusFlugbetrieb, Ausbildung, Forschung, Wartung und Verwaltung. Rund 280 Mitarbeitendefinden dort künftig modernste Arbeits- und Trainingsbedingungen.
Bruder betonte bei der Eröffnung die Bedeutung des Standorts für die Zukunft der Luftrettungund mahnte eine schnelle Reform der gesetzlichen Grundlagen für die Notfallversorgung an. Gesetze müssten „bedarfsgerecht“ geschrieben werden. Schließlich sei auch die ADAC Luftrettung 1970 deshalb gegründet worden, weil es einen solchen „Bedarf“ gab.
Vor der Gründung war es zu einem dramatischen Anstieg der Todesopfer im Verkehr gekommen. Damals starben rund 20.000 Menschen auf deutschen Straßen – pro Jahr. Zum Vergleich: 2024 waren es nur noch rund 2.700. Neben der Einführung der Gurtpflicht und technischer Innovationen wie dem Airbag hat auch die Luftrettung einen Anteil an den niedrigeren Zahlen.
Denn die Zeit spielt nach einem Unfall einen entscheidenden Faktor. Den Patienten muss möglichst schnell die richtige Behandlung zugutekommen. In Oberpfaffenhofen kann genau das organisationsübergreifend geübt und optimiert werden. Der Campus bietet hierzu einen durch die ADAC HEMS Acadamy betriebenen Simulations- und Trainingsbereich, in dem beispielsweise das Umbetten zwischen RTH und RTW oder der Übergang in ein Krankenhaus geübt werden kann.
Auch stehen diverse Simulatoren zur Verfügung, mit denen beispielsweise der Einsatz von Feuerlöschern oder Seilwinden kosteneffizient geübt werden können. Das erst 2023 gegründete Joint Venture HMotion (ADAC Luftrettung & Airbus Helicopters) betreibt derzeit zwei Flugsimulatoren für die Plattformen H135 und H145 auf dem Campus. Diese stehen – wie der gesamte Campus – auch anderen nationalen und internationalen Nutzern zur Verfügung.
Der Rettungshubschrauber ist nicht allein
„Der Hubschrauber ist selten – und das muss man dieser Stelle ganz deutlich sagen – ganz allein unterwegs“, erklärte Bruder. „Die Leitstelle disponiert und alarmiert uns. Der Bodenrettungsdienst hat uns vielleicht sogar gerufen und wir unterstützen. Wenn wir im Gebirge unterwegs sind, hilft uns die Bergwacht, wenn wir über Gewässern unterwegs sind, die Wasserwacht, die Feuerwehren, die Polizeien.“ Rettung ist keine One-Man-Show und auch dieses Zusammenspiel kann und soll in Oberpfaffenhofen geübt werden.
Der Campus bietet hierzu den nötigen Raum. Damit könnte er auch zu einem Leuchtturmprojekt der Koordination werden. Hier sieht der bayerische Ministerpräsident in den 15 anderen Bundesländern noch Nachholbedarf. Im Ahrtal seien die unterschiedlichsten Rettungskräfte zwar schnell vor Ort gewesen, doch unkoordiniert vergangenen.
„Was mich jedes Mal beeindruckt, ist, dass bei uns und mit euch das Ineinandergreifen aller Rettungsorganisationen funktioniert“, stellte Söder über die bayerischen Rettungskräfte fest. „Da gibt es keine Kompetenzstreitigkeiten, da gibt es keine Abgrenzungsschwierigkeiten – es greift nahezu ineinander und alle Partner, alle Beteiligten helfen mit, um den Menschen das Leben zu retten.“ Genau diesen Wesenskern versucht die ADAC Luftrettung am neuen Campus noch weiter zu verbessern: das Retten von Menschenleben.
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