3. Fachtag „Gewalt gegen Einsatzkräfte“

Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat gestern zum dritten Mal zur Fachtagung „Gewalt gegen Einsatzkräfte“ geladen. Im Fokus des diesjährigen Treffens standen die Präventions- und Nachsorgeangebote für Einsatz- und Rettungskräfte bei körperlicher und psychischer Gewalterfahrung. Vertreterinnen und Vertreter der Feuerwehr, der Rettungs- und Hilfsdienste, der Polizei, der kommunalen Spitzenverbände sowie verschiedener Gewerkschaften und Verbände nutzen die Gelegenheit des Fachtages, um ihre Sichtweisen einzubringen und gemeinsam an Hilfsangeboten zu arbeiten.

 

Gewalt gegen Einsatzkräfte / Behrens: „Die klare Botschaft an unsere Einsatzkräfte lautet: ‚Wir lassen Euch nicht alleine!“
Behrens: „Die klare Botschaft an unsere Einsatzkräfte lautet: ‚Wir lassen Euch nicht alleine!“
Bild: Freepik.com/wayhomestudio

Ministerin Behrens sagt: „Einsatz- und Rettungskräfte leisten einen unschätzbar wertvollen Dienst für unsere Gesellschaft. Leider gehören zu diesem Dienst auch immer wieder Gewalterfahrungen und tätliche Angriffe, die trotz aller Professionalität, nicht spurlos an den Betroffenen vorübergehen. Unser oberstes Ziel muss es daher sein, die körperliche und psychische Gesundheit unserer Einsatz- und Rettungskräfte zu schützen. Denjenigen, die von Gewalt im Einsatz betroffen waren, sind wir es schuldig, ihre physische und psychische Gesundheit durch möglichst umfassende Betreuungs- und Nachsorgeprogramme wieder aufzubauen. Die klare Botschaft an unsere Einsatzkräfte, die jeden Tag für unsere Sicherheit und unsere Gesundheit arbeiten, lautet: ‚Wir lassen Euch nicht alleine!‘“

Ein Schwerpunkt des Fachtages liegt auf dem Erfahrungsaustausch zu Nachsorgeangeboten. Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), die sowohl nach schweren Großschadensereignissen als auch bei Unglücksfällen greift, wird in Niedersachsen zukünftig ausgebaut und weiterentwickelt. Dazu befindet sich im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport derzeit ein Entwurf für ein sogenanntes PSNV-Gesetz in der Bearbeitung und soll noch in der laufenden Legislaturperiode verabschiedet werden.

Fest steht zudem, nach einem Gewaltereignis bedarf es neben der Akutversorgung durch PSNV in vielen Fällen auch einer längerfristigen psychologischen Nachsorge. So leiden die Betroffenen neben den körperlichen Beeinträchtigungen oftmals auch an Schlafstörungen, Vermeidungsverhalten, Ängsten oder Unsicherheit. Eine schnelle und umfassende psychologische Nachsorge wird darum als essenziell angesehen, die Gefahr einer möglichen posttraumatischen Belastungsstörung zu reduzieren. Die Unterstützung beim Zugang zu Angeboten und Hilfen soll darum noch niedrigschwelliger aufgebaut werden.

Ein weiterer Punkt in der Tagung konzentrierte sich im Rahmen eines Workshopformates auf die Erarbeitung weiterführender Trainings und einheitlicher Standards im Bereich der Aus- und Fortbildung von Einsatz- und Rettungskräften, ebenfalls mit dem Schwerpunkt auf Prävention und Nachsorge bei Gewalterfahrungen.

Innenministerin Behrens ergänzt: „Auch wenn heute das Thema der Nachsorge im Mittelpunkt unserer Fachtagung steht, lassen wir die Aspekte Prävention und Strafverfolgung keinesfalls außer Acht. Die Polizei Niedersachsen wird weiterhin alles tun, um Angriffe auf Einsatzkräfte aufzuklären und die Täter zu ermitteln. Dass uns das häufig gelingt, zeigen nicht nur die Zahlen zum vergangenen Jahreswechsel. Entscheidend ist, dass die Täter in der Folge auch konsequent bestraft werden und deutliche Auswirkungen ihres gesellschaftsfeindlichen Handelns zu spüren bekommen.“

Quelle: Innenministerium Niedersachsen

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