Vom 26. bis 28. Juni 2025 öffnete die Fachmesse 112RESCUE in den Dortmunder Messehallen erneut ihre Tore und brachte zahlreiche Akteure aus Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz zusammen. Mit rund 240 Ausstellern aus dem In- und Ausland sowie einem vielfältigen Rahmenprogramm zeigte die Veranstaltung, welche technischen, organisatorischen und strategischen Entwicklungen die Branche aktuell bewegen – und welche Trends die Zukunft prägen könnten.
In einer Zeit wachsender Herausforderungen – von extremen Wetterlagen über komplexe Schadenszenarien bis hin zu steigenden Anforderungen im Bevölkerungsschutz – bot die Messe nicht nur eine breite Produkt- und Technologievorschau, sondern auch Raum für Begegnung, Wissenstransfer und kritischen Austausch.
Technologie als Schlüsselthema: Lösungen für die Praxis von morgen
Zentrales Thema der Messe war in diesem Jahr klar die technologische Weiterentwicklung von Ausrüstung und Einsatzsystemen. Im Vordergrund standen unter anderem moderne Kommunikationslösungen zur BOS-übergreifenden Einsatzkoordination, neue Leitstellen- und Telematik Systeme, smarte Fahrzeugtechnologien sowie ein breites Angebot an Schutz- und Sicherheitstechnik.
Besonders die zunehmende Digitalisierung im Rettungs- und Katastropheneinsatz war auf vielen Messeständen präsent. Mobile Apps für Lagemanagement, vernetzte Tablets zur Echtzeitübertragung von Einsatzdaten oder modulare Systeme zur Einsatzplanung zeigten eindrucksvoll, wie sich der Berufsalltag für Einsatzkräfte in Zukunft wandeln könnte.
Die DRZ-Rettungsrobotik-Tage in Halle 6 unterstrichen diesen Trend eindrucksvoll. Mit Live-Demonstrationen von Robotik Systemen zur Lageerkundung oder Gefahrstoffdetektion rückte hier ein Bereich in den Fokus, der bisher oft nur theoretisch diskutiert wurde – die Einbindung von automatisierten, ferngesteuerten Einheiten in reale Einsatzlagen. Die Kombination aus Robotik, Künstlicher Intelligenz und klassischen Einsatztaktiken eröffnete spannende Perspektiven, insbesondere für komplexe oder gefährliche Lagen wie Trümmerzonen oder CBRN-Szenarien.
Vielfalt an Ausstellern und Themen
Die Breite des Angebots auf der 112RESCUE war beachtlich: vom klassischen Feuerwehrfahrzeug bis hin zur modernen Notfallmedizin, von Hochwasserschutzsystemen bis hin zur Einsatzbekleidung. Auch kleinere Anbieter und Start-ups fanden Raum, ihre Ideen zu präsentieren – oftmals mit überraschend praxisnahen Lösungen.
Einige Schwerpunkte waren klar zu erkennen: die Verzahnung von Einsatzkräften mit digitalen Tools, die Vereinfachung logistischer Prozesse (z. B. modulare Beladungssysteme für Fahrzeuge) sowie der Wunsch nach mehr Interoperabilität zwischen Organisationen und Regionen. Auch die Thematik der Energieversorgung – etwa durch mobile Batteriemodule oder solarunterstützte Einsatzeinheiten – wurde zunehmend berücksichtigt.
Netzwerk, Austausch und persönliche Eindrücke
Neben der reinen Produktschau bot die Messe auch reichlich Gelegenheit zum persönlichen und fachlichen Austausch. Die Atmosphäre war geprägt von einer Mischung aus Professionalität und Kollegialität – eine ideale Umgebung, um neue Kontakte zu knüpfen, bestehende Netzwerke zu pflegen und informelle Einblicke in aktuelle Entwicklungen zu gewinnen.
Auch ohne gezielten Besuch einzelner Vorträge oder Workshops war deutlich spürbar, dass die 112RESCUE eine wichtige Plattform für Begegnung und Dialog ist. Der direkte Austausch an den Ständen, spontane Gespräche in den Hallen und das Wiedersehen mit bekannten Gesichtern aus dem Einsatz- und Fachumfeld machten den Besuch besonders wertvoll. Es zeigte sich, dass persönliche Verbindungen und vertrauensvolle Kommunikation auch im digitalen Zeitalter ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Sicherheits- und Rettungsbranche bleiben.
Frauen, Vielfalt und neue Perspektiven
Erwähnenswert war auch der thematische Fokus auf Diversität und Gleichstellung. Mit dem Format „Women in Rescue“ bot die Messe gezielt Raum für Sichtbarkeit, Austausch und Würdigung weiblicher Fachkräfte im Einsatzwesen. Der „WIR-Award“ zeichnete Frauen aus, die in ihren Organisationen besondere Verantwortung und Vorbildfunktion übernehmen. Solche Impulse sind nicht nur symbolisch wichtig, sondern setzen auch ein Zeichen für eine moderne und inklusive Sicherheitskultur.
Fazit: Zukunftsorientiert, praxisnah, relevant
Die 112RESCUE 2025 hat ihren Anspruch, ein modernes Schaufenster für Innovationen im Bereich Bevölkerungsschutz, Rettungsdienst und Feuerwehrtechnik zu sein, eindrucksvoll erfüllt. Dabei ging es nicht nur um die neuesten Geräte oder technischen Lösungen – vielmehr spiegelte sich in vielen Gesprächen und Präsentationen der gemeinsame Wille wider, angesichts wachsender Herausforderungen neue Wege zu gehen und bestehende Strukturen weiterzuentwickeln.
Für Fachbesucher bot die Messe eine wertvolle Gelegenheit, aktuelle Entwicklungen einzuordnen, sich inspirieren zu lassen und praktische Anregungen mitzunehmen – sei es für die operative Arbeit, für strategische Entscheidungen oder für die persönliche Weiterbildung.
Die 112RESCUE bleibt somit ein Pflichttermin im Veranstaltungskalender – nicht nur für Technikinteressierte, sondern für alle, die sich für die Weiterentwicklung eines modernen Bevölkerungsschutzes einsetzen.
Autor: Marc Eschbach
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